Kultur Blog
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- Geschrieben von: Isabelle Hofmann -

Was für ein Schauspielerfest! „Vor Sonnenaufgang“ nach Gerhard Hauptmann, das von Ewald Palmetshofer in die Gegenwart transportierte Sozialdrama, begeisterte beim Theater Festival Hamburg auf Kampnagel als hochaktuelle Zustandsbeschreibung unserer gesellschaftlichen und politischen Kultur.
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- Geschrieben von: Mirjam Kappes -

Nach einem eher dürftigen Festivaljahr 2018 ging schon das Raunen durch die Reihen: Wo sind all die guten Filme hin? Die Antwort ist einfach: Man muss nur richtig hinsehen – denn die Einreichungen jenseits etablierter Starbesetzung sind wie so oft die besten. Ein Zwischenbericht vom Film Festival Cologne.
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- Geschrieben von: Christel Busch -

Die Augen sind geschlossen, die Arme hinter dem Kopf verschränkt, das linke Bein auf die Stuhlkante gestellt. Der rote Rock ist nach oben gerutscht und gibt den Blick frei auf die weiße Unterhose. In dieser Pose hat Balthus 1938 die vierzehnjährige Théresè Blanchard portraitiert. Ein Skandal, der seinen Ruf als Maler erotischer Mädchenbilder festigte.
Die Ausstellung in der Fondation Beyeler in Riehen bei Basel präsentiert bis zum 1. Januar 2019 rund fünfzig zentrale Gemälde dieses exzentrischen Künstlers aus sämtlichen Schaffensphasen, welche die teilweise provokante Inszenierung seiner Bilder hinterfragen und die Ironie und Abgründigkeit seiner Kunst beleuchten.
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- Geschrieben von: Isabelle Hofmann -

Rainer Werner Fassbinder (1945-1982) glaubte nicht an die Liebe. Für den genialen Autor und Regisseur gab es nur Qual und Leidenschaft, Abhängigkeit und Ausbeutung. Seine negative Weltsicht goss er 1971 in das homosexuelle Kammerspiel „Die bitteren Tränen der Petra von Kant“. Martin Kušej inszenierte das skandalumwitterte Stück am Münchner Residenztheater als furiosen Schau-Kampf bis in den Irrsinn. Nun war es beim Hamburger Theater Festival auf Kampnagel zu sehen.
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- Geschrieben von: Anna Grillet -

Eine emotionale Achterbahnfahrt durch drei Jahrzehnte deutscher Geschichte nennt Florian Henckel von Donnersmarck seinen neuen Film. Er inszeniert „Werk ohne Autor” als suggestives grandios konstruiertes Puzzle zwischen Wirklichkeit und Fiktion, Ost und West.
Atemberaubend jener Mix aus Künstlerporträt, Lovestory, Neo-Noir und verstörendem Euthanasiedrama. Das opulent wagemutige Polit-Epos in der Tradition von Orson Welles’ „Citizen Kane” macht die Malerei zum Schlachtfeld und Schauplatz wechselnder Ideologien.
Manche deutschen Kritiker tun sich offensichtlich schwer mit dem Oeuvre: nach ersten positiven Rezensionen und Standing Ovations bei der Premiere begann plötzlich in Venedig auf der Biennale del Cinema ein feuilletonistischer Großangriff der Häme. Welche Ironie, zentrales Thema bei Donnersmarck ist die Freiheit der Kunst, und grade die wird ihm, dem Regisseur, nicht zugestanden.
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- Geschrieben von: Christel Busch -

Dramatische Gesten oder Farben sind ihre Sache nicht, nur ein stiller, kraftvoller Realismus. (Julian Exner, 1987)
In einer Einzelausstellung präsentiert das Frankfurter Städel Museum bis zum 17. März 2019 die Malerin Lotte Laserstein, deren umfangreiches Œuvre zu den großen Wiederentdeckungen der letzten Jahre gehört. Rund vierzig Gemälde, Zeichnungen und Fotografien zeigen den künstlerischen Werdegang dieser ungewöhnlichen Frau, wobei der Fokus auf der Zeit der Weimarer Republik liegt. Diese vor ihrer Emigration nach Schweden entstandenen Bilder stellen – aus heutiger Sicht – den Höhepunkt ihres Schaffens dar. In den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg verblasst ihr Ruhm: sie ist nicht mehr zeitgemäß und gerät in Vergessenheit. Wer war Lotte Laserstein?
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- Geschrieben von: Anna Grillet -

„Ava” ist eine Studie weiblicher Sexualität aus der Perspektive einer störrischen Dreizehnjährigen, der Arzt hat ihr grade eröffnet, dass sie in wenigen Monaten erblinden wird. Das Drehbuch schrieb die französische Regisseurin Léa Mysius zusammen mit ihrem Kameramann Paul Guihaume.
Der leicht surrealistische Film mit seinen magischen wunderschönen Bildern entwickelt sich für den Zuschauer zu einem suggestiven visuellen Abenteuer zwischen Sehnsüchten, Bedrohung und Albträumen: Sinnlich, verwegen, von trotziger Eindringlichkeit, unberechenbar wie die Protagonistin selbst.
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- Geschrieben von: Isabelle Hofmann -

Unter den Goldschmieden ist er ein Pionier – nicht in Punkto Design, sondern in Punkto Bewusstsein. Seit 2005 verarbeitet Jan Spille für seine Schmuck-Kollektionen Gold aus ökologischer Gewinnung und fairem Handel – mit dem Vorsatz, nicht nur seinen Kunden bestmögliche Qualität zu liefern, sondern auch die Lebensqualität der Goldschürfer und ihrer Familien vor Ort zu verbessern.
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- Geschrieben von: Christel Busch -

Wer die „NordArt 2018“ – die Internationale Kunstausstellung im schleswig-holsteinischen Büdelsdorf – noch nicht gesehen hat, sollte sich beeilen. Nur noch bis zum 7. Oktober 2018 präsentiert die Ausstellung im „Kunstwerk Carlshütte“ Bilder und Skulpturen, Fotografien und Installationen von zweihundert Künstlern aus über einhundert Ländern.
Das bunte Panoptikum zeitgenössischer Kunst harmonisiert wunderbar mit der Industriearchitektur der ehemaligen Eisengießerei, der Wagenremise und dem weitläufigen Skulpturenpark. Länderschwerpunkt ist die Tschechische Republik. Fokuskünstler ist der kürzlich verstorbene Bildhauer Jan Koblasa.
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- Geschrieben von: Mirjam Kappes -

Von Diane Arbus über Walker Evans und August Sander bis zu Piet Zwart: Über 200 Werke der bekanntesten Fotograf*innen des 20. Jahrhunderts sind dank einer Schenkung der Familie Bartenbach in den Besitz des Museums Ludwig Köln übergegangen. Die Ausstellung „Doing the Document“ stellt die Arbeiten jetzt in einer Zusammenschau vor und fragt dabei nach dem Wechselverhältnis von dokumentarischem Anspruch und künstlerischer Geste im fotografischen Bildschaffen.