Kultur Blog
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- Geschrieben von: Isabelle Hofmann -

Gleichberechtigung, Meinungsfreiheit, Pressefreiheit. Selbstverständlich in unserer Gesellschaft. Wirklich? Nein. Es gibt heute wieder Sorge um unsere Demokratie.
Umso wichtiger ist die großangelegte Ausstellung „Revolution! Revolution? Hamburg 1918/19“, mit der das Museum für Hamburgische Geschichte in zwölf Kapiteln die Ereignisse und Errungenschaften der politischen Umbrüche vor 100 Jahren anschaulich nachzeichnet.
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- Geschrieben von: Christel Busch -
Das größte Flüchtlingsdurchgangslager in Norddeutschland nach dem Zweiten Weltkrieg befand sich im Waldhusener Forst, in der Nähe des kleinen Ortes Pöppendorf im Lübecker Ortsteil Kücknitz.
Auf einem Waldgebiet von 4.500 m² Größe von der Britischen Besatzungsmacht nach Kriegsende errichtet, war es mit etwa einer Million Flüchtlingen und Vertriebenen das größte Lager in Schleswig-Holstein. Im Frühjahr 1951, nach über fünf Jahren Dauer, wurde es aufgelöst und später abgerissen.
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- Geschrieben von: Claus Friede -

Der in Los Angeles lebende Medienkünstler Till Nowak zeigt in einer Ausstellung mit dem Titel „On Other Planets” im Kunstverein Grafschaft Bentheim bis Ende Dezember neueste Werke.
Nowak, der seit Jahren für US-amerikanische Hollywood-Filmfirmen arbeitet und für verschiedene Studios phantasievolle Film- und Science-Fiction-Welten entstehen lässt (z.B. „Black Panther“), zeigt in der Schau woher seine vielen außergewöhnlichen Inspirationen kommen: aus der Kunst.
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- Geschrieben von: Dagmar Reichardt -

Anlässlich des fünfzigsten Jubiläumsjahrs der 68er-Bewegung zeigt ein neuer Dokumentarfilm der italienischen Regisseurin Concita De Gregorio – mit scharfem Blick auf und nicht mehr nur „hinter“ die Kulissen der Frauenemanzipation – wo wir heute stehen. Leider – noch – nicht in einer paritätischen Gesellschaftsform, aber es gibt gute Nachrichten. Die Frauen in Europa leben heute sichtlich befreit, sie nehmen ihre persönliche Geschichte als sinnerfüllt wahr, und die junge Generation geht entspannt und selbstfokussiert mit Sex, Liebe und den Männern um.
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- Geschrieben von: Anna Grillet -

Regisseur Gustav Möller inszeniert seinen klaustrophobischen Thriller „The Guilty” als rätselhaftes fesselndes Kammerspiel, ein Meisterwerk der Suspense zwischen Schuld und Sühne, unberechenbar bis zum letzten Moment.
Wo sonst der Zuschauer auf der Kinoleinwand mit Bildern überschwemmt, fast erdrückt wird, erwartet ihn hier nur eine triste Notrufzentrale der Kopenhagener Polizei, bläuliche Computerbildschirme, Fernsprechanlagen mit kleinen flimmernden roten Lichtern. Jasper Spannings Kamera konzentriert sich auf das Gesicht des Protagonisten, der eigentliche Schauplatz aber ist unsere Phantasie.
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- Geschrieben von: Isabelle Hofmann -

Die Saison ist wieder eröffnet – nicht irgendeine, es ist die Hundertfünfundzwanzigste! Und zu dieser Jubiläumsspielzeit im Hansa Theater in Hamburg haben Thomas Collien und Ulrich Waller ein grandioses Programm an Weltklasse-Artistik zusammengestellt.
Das „handverlesene Publikum“ im nunmehr denkmalgeschützten Saal war völlig aus dem Häuschen – obwohl ihm Kabarettist und Conférencier Georg Schramm zwischendurch heftig ins Gewissen redete und den Stargast frech als „Grottenolm“ ankündigte.
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- Geschrieben von: Claus Friede -

Was hat Flämische Malerei des 16. und 17. Jahrhunderts aus den Niederlanden und Flandern mit den Baltikum zu tun? Auf den ersten Blick recht wenig, jedoch gab es schon lange die Vermutung, dass der mittlere und süd-östliche Teil der Ostsee eine sehr entscheidende Rolle spielen könnte.
Baltische Eichen stehen im Zentrum einer Ausstellung im Kunstmuseum „Rīgas Birža" (Rigaer Börse). Beim Betreten trifft der Besucher zunächst auf einen aufgetürmten Stapel von fingerdickem Eichholz, das gut abgelagert vor einem Landschaftsbild von Salomon van Ruysdael zu sehen ist. Schaut er in die Runde, so sieht er viele sehr unterschiedliche Bildgenres: Portraits, religiöse Motive, Kirchen, Landschaften zu verschiedenen Jahreszeiten, und Stillleben.
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- Geschrieben von: Isabelle Hofmann -
Otto hier, Otto da. „Otto, hier bitte auch noch mal“, riefen die drängelnden Fotografen und Herr Waalkes, lächelte, feixte und hoppelte, bis alle Aufnahmen im Kasten waren. Einen derart gewaltigen Medienhype gab es im Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe zuletzt bei Udo Lindenberg.
Die Ehre, die dem Freund und ehemaligen WG-Genossen vergönnt war, wird nun auch Deutschlands bekanntestem Komiker zuteil: Mit „Otto. Die Ausstellung“ präsentiert das Haus am Steintorplatz zum 70. Geburtstag des Wahlhamburgers eine umfassende Retrospektive seines bildnerischen Werkes – und huldigt einem Phänomen.
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- Geschrieben von: Christel Busch -

Das Landesmuseum Hannover widmet dem Jubilar, der neben Max Liebermann und Lovis Corinth zum „Dreigestirn des deutschen Impressionismus“ gehört, eine großartige Einzelausstellung.
Das Haus besitzt die älteste Privatsammlung Slevogt‘scher Werke, welche für die Ausstellung um Leihgaben aus nationalen und internationalen Museen ergänzt wird. „Wir wollen Max Slevogt in unserer Schau neu entdecken und zeigen, dass er mehr war als nur ein ‚Schönwetterimpressionist‘“, sagt Kurator Thomas Andratschke. 150 Bilder gilt es zu entdecken!
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- Geschrieben von: Anna Grillet -

Mit seinem hinreißenden Kleingangster-Epos „Dogman” kreiert Regisseur Matteo Garrone einen düster-poetischen Parallelkosmos und den vielleicht berührendsten Protagonisten seit Ende des italienischen Neorealismus. Der ästhetisch virtuose Film ist in der Wirklichkeit verankert, aber fühlt sich an wie ein tragischer dystopischer Western.
Jenes verzweifelt demütige und fast bis zuletzt noch ridikül hoffnungsvolle Lächeln des schmächtigen Hundefriseurs (Marcello Fonte) ist herzzerreißend und zugleich Warnsignal an eine Kultur, wo nur das Recht des Stärkeren zählt. Gewalt und Ohnmacht bleiben Garrones zentrales Thema wie in „Gomorra” (2008), doch nie zuvor verbarg sich dahinter so viel Zärtlichkeit, so viel desperate Sehnsucht nach Nähe und Gemeinschaft.