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Kultur Kolumne

CDs JazzMe

Christoph Irniger Trio: Open City

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Geschrieben von: Claus Friede - Freitag, 04. September 2020 um 12:17 Uhr

Das beschauliche nordschweizerische Winterthur – die Fans nennen die Stadt liebevoll „Winti“ – hat kulturell viel zu bieten. Neben Kunstsammlungen, dem Fotomuseum nebst Stiftung, einem einzigartigen Rosengarten befinden sich die „Hardstudios“ dort, ein mit feinstem Equipment ausgestattetes Musikstudio um den Gründer und Tonmeister Moritz Wetter und dem Toningenieur Michael Brändli. Letzter ist verantwortlich für die neue Produktion des Trios von Christoph Irniger namens „Open City“.

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Meinung

In memoriam Greger Hansen. Oder: Wider den (künstlerischen) Opportunismus

Details
Geschrieben von: Frank-Peter Hansen - Donnerstag, 03. September 2020 um 08:31 Uhr

Was unsterblich im Gesang soll leben / muß im Leben untergehn.
Aus: Friedrich Schiller (Die Götter Griechenlands)

 

Ihn hat's getroffen,
Ja, er ist fort.
War nichts zu hoffen,
Ihn hat der Ort.

Ins Eck gedrückt,
Dort, Sandgestein.
Das Herz so rein,
Hast uns berückt.
Frank-Peter Hansen

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CDs JazzMe

Mino Cinelu & Nils Petter Molvær: „SulaMadiana“

Details
Geschrieben von: Claus Friede - Dienstag, 18. August 2020 um 08:28 Uhr

Der französische Percussionist Mino Cinelu und der norwegische Trompeter Nils Petter Molvær sind beide für sich schon lebende Jazz-Legenden.

Kurz vor dem 60. Geburtstag des Norwegers am 18. September erscheint zwei Wochen zuvor „SulaMadiana“, ein erstes gemeinsames Album der beiden, oberflächlich gesehen, recht unterschiedlichen Ausnahmemusiker. Bei einem ersten Zusammentreffen in einer Höhle im zentralanatolischen Kappadokien/Türkei, 2015 (Molvær spielte ein elektronisches Solokonzert, Cinelu saß am Mixer) beschlossen sie, zukünftig ein gemeinsames Projekt anzugehen.

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Lenz Prütting: Homo ridens

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Geschrieben von: Stefan Diebitz - Freitag, 07. August 2020 um 08:38 Uhr

Was macht das Lachen so bedeutend, dass jemand mehr als zweitausend Seiten darüber schreiben kann? Für Lenz Prütting ist das Lachen ein Verhalten, das allein dem Menschen zukommt. So versteht sich seine gewaltige Studie über dieses Thema als ein wesentlicher Beitrag zur philosophischen Anthropologie.

Lenz Prütting (*1940) ist ein Theaterwissenschaftler und Theaterpraktiker, der irgendwann auf den Gedanken kam, sich etwas intensiver mit dem Lachen auseinanderzusetzen. Eigentlich wollte er, wie er eingangs seines Buches berichtet, nur einen Aufsatz darüber schreiben, „was erkenntnistheoretisch gesehen mit dem Jargon-Ausdruck ‚Verstehen mit dem Bauch‘ gemeint sein könnte“, aber das Ergebnis zehnjähriger Mühen war dann dieser Foliant, dessen erste Auflage bereits vor sieben Jahren erschien und in manchen Kreisen Aufsehen erregte – dank der erstaunlichen Gelehrsamkeit seines Verfassers, aber auch dank der Plausibilität seiner Überlegungen.

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CDs JazzMe

Menzel Mutzke: Spring

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Geschrieben von: Sabine Meinert - Mittwoch, 05. August 2020 um 08:42 Uhr

In diesem Jahr ist alles anders. Corona-bedingt erschien deshalb die neue CD, namens „Spring“ von Menzel Mutzke verspätet.

Mutzke…? Mutzke…? War da nicht was? – Ja, genau. Bruder Max Mutzke, hat in Pop, Funk und Soul sein Feld. Menzel hingegen begann im Alter von neun Jahren Trompete zu spielen und wandte sich dem Jazz zu.

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Vater und Sohn leben ihren Traum: „Das Glitzern des Meeres“

Details
Geschrieben von: Marion Hinz - Dienstag, 04. August 2020 um 08:29 Uhr

Luca ist zehn Jahre alt, der Vater 34. Die Mutter ist vor einem Jahr gestorben. Lucas versucht, seinem Vater ein guter Sohn zu sein. Jeden Tag sagt er ihm, er habe ihn lieb. Es ist nie zu oft. Jedes Mal rührt das den Vater aufs Neue. Das gilt auch für den Leser.
Vorweggesagt: Dieses Buch ist ein Buch für die Hängematte. Bestenfalls sollte sich die Hängematte an Deck einer Yacht oder eines Segelbootes befinden und sich bei leichtem Wind, unter azurblauem Himmel, sanft hin und her wiegen. So kann der Leser sich ganz den spannenden Reiseerlebnissen von Luca und dessen Vater hingeben.

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Hans Blumenberg: Realität und Realismus

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Geschrieben von: Stefan Diebitz - Dienstag, 28. Juli 2020 um 10:09 Uhr

Vierundzwanzig Jahre nach seinem Tod ist ein weiteres posthumes Werk des Philosophen Hans Blumenberg erschienen, zusammen mit seiner seinerzeit ungedruckten Dissertation.

 

Was bedeuten „wirklich“ oder „real“? Sind das zwei gleichbedeutende Begriffe? Hat sich ihre Bedeutung seit den Tagen der alten Griechen oder dem Mittelalter womöglich verschoben? Sollte jedes Zeitalter seinen eigenen Begriff von der Realität haben? Mit diesen und anderen Fragen beschäftigt sich das „Realität und Realismus“ überschriebene Buch Blumenbergs, dessen Ursprünge sehr weit zurückliegen, denn seine ältesten Teile lassen sich in den Beginn der siebziger Jahre datieren. Und druckfertig war das Manuskript noch lange nicht, als sein Autor 1996 starb.

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Kent Haruf – Geschichten aus der Nacht: „Kostbare Tage“

Details
Geschrieben von: Marion Hinz - Mittwoch, 22. Juli 2020 um 08:48 Uhr

Sechs Romane hat der amerikanische Autor Kent Haruf geschrieben, die alle in der fiktiven Kleinstadt Holt im US-Staat Colorado angesiedelt sind. Sein letzter Roman „Unsere Seelen bei Nacht“ erschien 2015 posthum und wurde noch im selben Jahr mit Jane Fonda und Robert Redfort verfilmt. Der 1943 in Colorado geborene, mit zahlreichen Preisen ausgezeichnete Schriftsteller, verstarb 2014.

„Benediction“ heißt sein vorletzter Roman, der 2013 in den USA erschien und jetzt unter dem Titel „Kostbare Tage“ im Diogenes-Verlag. Es ist ein leises Buch des Abschiednehmens, ein Buch lebenslanger Liebe, voller Weisheit und Trost. Es ist auch ein Buch über unscheinbare Alltäglichkeiten, die vom Autor in Szene gesetzt wirken wie funkelnde Diamanten. Schlichte Reinheit, gepaart mit kunstvoller Geschliffenheit, führen und verführen zum großen Leseerlebnis.

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Markus Gabriel: Fiktionen

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Geschrieben von: Stefan Diebitz - Montag, 13. Juli 2020 um 10:06 Uhr

In einer auffallend schönen Ausgabe ist im Suhrkamp-Verlag das neue und sehr umfangreiche Buch von Markus Gabriel erschienen, dem produktiven Jungstar der deutschen Philosophie.

 

Wie viele Wissenschaftler erhalten schon mit 29 Jahren einen Lehrstuhl? Dafür muss man außergewöhnlich begabt sein, viel Glück haben und sicherlich noch mehr arbeiten. Als Folge ist einem das Interesse der Öffentlichkeit gewiss, besonders dann, wenn man sich nicht zu schade ist, populär zu schreiben. Und was sollte auch falsch daran sein, Fernsehserien anzusprechen, gelegentlich ein wenig herumzuwitzeln und etwas onkelhaft dieses und jenes zu erklären? Schließlich verfügt Gabriel wirklich über die Fähigkeit, merkwürdiges Deutsch, etwa von Heidegger, in verständliche Sätze zu übertragen.

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Meinung

Addio, Ennio Morricone! – Das Lebenswerk eines großartigen Filmmusikers ist vollendet

Details
Geschrieben von: Dagmar Reichardt - Dienstag, 07. Juli 2020 um 09:11 Uhr

Es ist erst gut ein Jahr her, da berichtete KulturPort.De noch von Ennio Morricones „Farewell Tour“ quer durch Europa, die ihn auch am 21.1.2019 mit rund 200 Musikern und Sängern nach Berlin führte. Vor der ausgebuchten Mercedes-Benz Arena im Stadtteil Friedrichshain kamen dem Publikum „Gänsehaut und Tränen“ zugleich, wie der WDR2 kommentierte. Gestern hat uns der „Maestro“ für immer verlassen. Sein kompositorisches Erbe schrieb Musik-, Film- und Kulturgeschichte rund um den Globus: von Italien über Hollywood bis nach Japan, wo Morricone noch im November 2019 mit dem „Orden der Aufgehenden Sonne“ geehrt worden ist, bevor ihm zu Lebzeiten zuletzt Spanien im Juni 2020 den Prinzessin-von- Asturien-Preis in der Sparte Kunst verliehen hat.

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CDs JazzMe

Svjata Vatra: World, You Are Changing (Maailm, Sa Muutud / Svit, Ty Miniaeschia)

Details
Geschrieben von: Claus Friede - Montag, 06. Juli 2020 um 08:57 Uhr

Die Musiker der Gruppe Svjata Vatra (Свята Ватра) um den Sänger und Trombone-Spieler Ruslan Trochynskyi legen sehr großen Wert darauf, dass bei diesem Jubiläumsalbum „Maailm, Sa Muutud / Svit, Ty Miniaeschia“ (dt.: Welt, Du veränderst Dich), die die 15jährige estnisch-ukrainische Musikerfreundschaft ausmacht, auch drei Generationen von Musikern miteinander musizieren. Denn sie wünschen sich, dass das Wissen der älteren Generationen an die Nachwuchskünstler weitergegeben wird, damit die Traditionen in unserer schnelllebigen Zeit erhalten bleiben.

Gleichzeitig rücken sie eine weitere Botschaft in den Mittelpunkt: Musiker weltweit haben schon immer über alle kulturellen Grenzen hinweg zusammengearbeitet. Über alle Grenzen hinweg!

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Follow Book

Ulf Poschardt: Mündig

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Geschrieben von: Stefan Diebitz - Dienstag, 30. Juni 2020 um 09:07 Uhr

In sechszehn Porträts beschreibt der Journalist und Chefredakteur der „Welt-Gruppe“, Ulf Poschardt, was er sich unter Mündigkeit vorstellt.

Nicht wenige Begriffe scheinen in den letzten Jahrzehnten ihren Sinn verloren zu haben. Wer wollte die „Welt“ heute noch ein konservatives Blatt nennen?

 

„Conservativ“ wird in den Wörterbüchern des 19. Jahrhunderts als „die Erhaltung befördernd“ definiert, aber sowohl die Redakteure der angesprochenen Zeitung als auch Politiker der großen Parteien würden eine solche Qualifizierung als Unverschämtheit zurückweisen. Ausnahmslos alle haben sich den großen Wandel auf die Fahne geschrieben und stehen vorbehaltlos für Mobilität, Modernisierung und in den Worten ihres Chefredakteurs dafür, „fundamental wirklich alles zu ändern“. Das Schlimmste, was die Nachfahren der Konservativen kennen, ist in den Worten dieses Autors „Bremsendes und Entschleunigendes“.

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Meinung

Der Hegelianer – Erinnerungen an Jürgen Rollwage

Details
Geschrieben von: Frank-Peter Hansen - Freitag, 26. Juni 2020 um 08:28 Uhr

Hegel, Marx, der Stagirite,

Hartmann, Nicolai.

Warst gewiss kein Adornite,

Nein, ganz zweifelsfrei!

Nahmst sie mit auf deine Reisen,

Studierende, ein ganzer Tross.

Dafür werden all dich preisen,

Warst uns einer von den Weisen,

Heimgekehrter Peripatos.

Frank-Peter Hansen

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Follow Book

Iain Chambers: Der postkoloniale Sound des Globalen Südens

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Geschrieben von: Dagmar Reichardt - Freitag, 19. Juni 2020 um 08:28 Uhr

Sein Buch über Migrationslandschaften „Migrancy, Culture, Identity“ brachte ihm 1994 den (geistes-) wissenschaftlichen Durchbruch. Aber eigentlich fing alles mit seiner Studie über urbane Rhythmen, Popmusik und Popkultur an: Der musikaffine britisch-italienische Autor Iain Chambers, Jahrgang 1949, hat die Kulturwissenschaft als Disziplin mitbegründet und gilt heute als international ausgewiesener Forscher zum Thema Postkolonialismus und Mittelmeerstudien.

Nachdem er noch in den neunziger Jahren zusammen mit Paul Gilroy über Jimmy Hendrix, Hip-Hop und die „Unterbrechung des Gedankens“ publiziert hat, beschäftigt er sich in seinem letzten auf Italienisch erschienenen Titel mit der „Mittelmeerfrage“ („La questione mediterranea“, 2019): Dagmar Reichardt sprach mit dem Wahl-Neapolitaner darüber, warum wir heute lieber vom „Globalen Süden“ statt einer „Dritten Welt“ reden, was der sogenannte „Globale Süden“ eigentlich mit Globalisierung zu tun hat, und wo er denn liegt, wie und was er überhaupt ist?

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