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Kultur Kolumne

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Menschenwürde und das falsche moralische Bewusstsein

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Geschrieben von: Stefan Diebitz - Dienstag, 21. April 2020 um 08:54 Uhr

 

Wirklich, für mich war dieser Meister des Grauens ein Zeitgenosse, denn wie wäre es sonst möglich, dass man am Anfang der Romanverfilmungen mit Fuchsberger und Konsorten sein „Hier spricht Edgar Wallace“ hört?
In meiner Jugend hielt ich es für selbstverständlich, dass es der König des Kriminalromans höchstpersönlich war, der da sprach, aber in Wahrheit war er bereits seit vielen Jahren tot: Edgar Wallace (1875-1932), „The King of Thrillers“, versammelte sich bereits Anfang der 1930er Jahre zu seinen Ahnen und konnte also in den Sechzigern unmöglich anders als aus dem Jenseits zu uns sprechen.
Dass Wallace einer in jeder Hinsicht anderen Zeit als der unsrigen angehörte, kann man an einer ganz beiläufigen Bemerkung erkennen, mit der sich ihm und seinen Lesern ein Bösewicht als leibhaftiger Teufel offenbart. In den „Toten Augen von London“ erklärt nämlich ein durch und durch gewissenloser Mensch, dass für ihn „ein Mensch nichts weiter als irgendein anderes animalisches Leben“ sei, und der Police Inspector als die Verkörperung alles Guten kann angesichts dieser Bemerkung „kaum einen Schauder unterdrücken.“ Was hätten dieser Polizist und sein Erfinder wohl gesagt, wenn sie heutige Bücher über Moralphilosophie lesen würden?

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Untergegangen und vergessen: Indianische Kulturen

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Geschrieben von: Stefan Diebitz - Donnerstag, 16. April 2020 um 17:29 Uhr

 

Nein, nicht alle Deutschen waren oder sind Karl May-Leser, aber noch heute, so lange nach seinem Tod, dürfte die Anhängerschaft des sächsischen Homer gigantisch sein. Und so kennt den Namen Winnetou fast jeder.
Winnetou ist der Typ des edlen Wilden, ein begabter Mensch, der sich trotz der ungünstigen Umstände seiner Geburt zu einem kultivierten Individuum entwickeln konnte. Ohne Hilfe von außen wäre das natürlich niemals möglich gewesen – Apachen mochten gute Menschen sein, aber Kultur war nicht ihre Sache, und so waren sie dringend auf einen Kulturbringer aus dem Land der Dichter und Denker angewiesen. So dachte der Dichter am Schreibtisch seiner Villa Bärenfett, und so denken noch heute viele.

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Meinung

Aktualität einer alten Studie: „Macht und Masse“

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Geschrieben von: Stefan Diebitz - Mittwoch, 08. April 2020 um 11:14 Uhr

 

Eine unerwartete Aktualität hat in diesen Tagen die Studie „Masse und Macht“ gewonnen, die der spätere Nobelpreisträger Elias Canetti 1960 erscheinen ließ. In mehrfacher Hinsicht ist die Thematik des Buches für uns Heutige wichtig. Zunächst wegen seines Hauptthemas, der Masse, aber auch wegen der Corona-Krise, auf die man nach der Lektüre des Buches vielleicht ein wenig anders blickt.

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Axel Simon: Eisenblut

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Geschrieben von: Hans-Joachim Schneider - Montag, 06. April 2020 um 11:29 Uhr
Axel Simon: Eisenblut Foto: Rowohlt

Das alles für was?
„Eisenblut“ ist der erste Band einer Reihe, in der Gabriel Landow, gefallener Sohn einer ostpreußischen Getreidejunker-Dynastie, als Ermittler eingeführt wird.

Der Hamburger Autor Axel Simon wählt als Setting des Romans das Berlin des Jahres 1888 – das sogenannte Dreikaiserjahr.

Die einzelnen Kapitel beginnen jeweils mit „Noch xx Tage bis zum Tode des Kaisers“. (Gemeint ist der zweite Kaiser dieses Jahres, Friedrich III, der nach 99 Tagen Regentschaft an Kehlkopfkrebs starb.)

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CDs JazzMe

The Henry Girls: Shout, Sister Shout

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Geschrieben von: Claus Friede - Donnerstag, 02. April 2020 um 08:08 Uhr
The Henry Girls Shout, Sister Shout

Sie sind Irish, sie sind Geschwister, sie sind gut!
In dem Dreihundert-Seelen-Nest Malin (Irish: Málainn), in der Grafschaft Donegal, ganz im äußersten Norden der irischen Insel sind die drei Musikerinnen zuhause. Karen, Lorna und Joleen McLaughlin nennen sich „The Henry Girls“, haben alle Musik studiert und sind Multiinstrumentalistinnen.

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Follow Book

Die letzten zehn Tage im Leben einer Ikone: „Ach, Virginia“. Ein Roman über Virginia Woolf

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Geschrieben von: Marion Hinz - Montag, 30. März 2020 um 09:01 Uhr
Die letzten zehn Tage im Leben einer Ikone Ach, Virginia. Ein Roman ueber Virginia Woolf

Virginia Woolf (1882-1941) ist eine Ikone der literarischen Moderne. Wie kaum eine andere Frau ihrer Zeit steht sie für das Ringen um Eigenständigkeit und Raum für sich. Ihr Leben war geprägt vom ständigen Wechsel zwischen Kreativität und Krankheit.
In seinem biografischen Roman „Ach, „Virginia“ bezeichnet Michael Kumpfmüller die große Schriftstellerin gleich zu Beginn als kleines Mädchen „das sie ja ist und bis zum Ende bleiben wird“. Das Ende, das ist der Tod. Das ist der mit Steinen in den Manteltaschen beschwerte Gang ins Wasser. Zum Zeitpunkt des Geschehens ist Virginia Woolf 59 Jahre alt.

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Follow Book

Egon Friedell: Der Schatten der Antike

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Geschrieben von: Stefan Diebitz - Mittwoch, 25. März 2020 um 08:23 Uhr
Egon Friedell: Der Schatten der Antike

82 Jahre nach dem Freitod Egon Friedells liegt – endlich! – das letzte Kapitel seiner „Kulturgeschichte des Altertums“ vor, und jeder, dem die Gedanken dieses großartigen Schriftstellers über die römische Kultur bis Augustus wichtig sind, kann sie jetzt in einer separaten Publikation kennenlernen.

Zwischen 1927 und 1931 erschienen die drei Bände der „Kulturgeschichte der Neuzeit“, eines Buches, das sich seit Jahrzehnten in diversen Ausgaben verkauft und damit einen der Pfeiler des Sortiments des Beck-Verlages bildet. Bis heute kann man es uneingeschränkt empfehlen, seiner großartigen Sprache und seiner lebendigen Darstellung wegen.

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CDs JazzMe

Horst Hansen Trio: Live in Japan

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Geschrieben von: Claus Friede - Dienstag, 24. März 2020 um 08:07 Uhr
Horst Hansen Trio Live in Japan

Nix da Japan – Krefeld (クレーフェルト). In solchen pandemischen Zeiten reist man nicht und wenn, dann nur virtuell. Spielerisch, alles ist spielerisch beim Horst Hansen Trio und stimmt nicht so wirklich oder etwa doch?
Das Trio besteht aus fünf Musikern, der Name der Gruppe ist irgendwie schräg, weil dieser sich auf einen vermeintlichen tingelnden Krefelder Trompeter beruft und uns mit einer Geschichte kolportiert, die so banal wie lokal ist und doch einen glokalen Anspruch erhebt.

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Literarische Neuentdeckung aus alter lettischer Zeit: Das Prosapoem „Straumēni“

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Geschrieben von: Marion Hinz - Montag, 23. März 2020 um 08:36 Uhr

Was für ein Glücksfall: Ein Antiquariatsfund in Rīga führte 2018 dazu, dass das Prosapoem „Straumēni“ von Edvarts Virza nun auch für deutschsprachige Leser als großartige lettische Literatur zu entdecken ist.
Zu verdanken ist dies dem Guggolz Verlag und Übersetzer Berthold Forssman. Das im Frühjahr 2020 erschienene, außergewöhnliche und ungewöhnliche Werk aus dem Jahr 1933 ist eine Hymne auf das bäuerliche lettische Leben Mitte des 19. Jahrhunderts.

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Kübra Gümüşay: Sprache und Sein

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Geschrieben von: Stefan Diebitz - Montag, 16. März 2020 um 08:09 Uhr
Friedrich Mondaufgang am Meer

„Sprache und Sein“ könnte der spröde Titel einer philosophischen Fachpublikation sein, also eines Werkes, das unbeachtet in den Regalen verstaubt. Wie ist es zu erklären, dass ein so benanntes Buch einer noch jungen Autorin nur kurz nach seinem Erscheinen in den Feuilletons fast aller überregionalen Zeitungen besprochen wird?
War die PR-Abteilung eines Verlages ausnehmend geschickt, oder ist die Botschaft von „Sprache und Sein“ so überwältigend neu, ist die Argumentation Kübra Gümüşays so dicht und überzeugend gewoben?

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CDs JazzMe

Jan Bang & Eivind Aarset: „Snow catches on her Eyelashes"

Details
Geschrieben von: Claus Friede - Freitag, 13. März 2020 um 08:11 Uhr
Jan Bang & Eivind Aarset

Klangforschen, so könnte man die gemeinsame Arbeit der Norweger Jan Bang und Eivind Aarset bezeichnen und die Ergebnisse sind außergewöhnlich.
Und obwohl beide Musiker – Live-Sampler, Programmierer und DJ Bang und Gitarrist Aarset – viele gemeinsame Kooperationen in ihrer Historie haben, ist dies ihr erstes wahres Duo-Album: „Snow catches on her Eyelashes“!

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CDs KlassikKompass

Woods Of Birnam: „How To Hear A Painting”

Details
Geschrieben von: Claus Friede - Montag, 09. März 2020 um 08:20 Uhr

Woods Of Birnam: „How To Hear A Painting”

 

Es war ein immenser Kraftakt, der Energien und Zeit benötigte, aber auch vieles freisetzte und eine Reihe von Fragen aufwarf. Woods Of Birnam, 2011 gegründet, und passend zum vierten Album schon von Anbeginn an derlei Produktionsquantitäten auswarf, hat mit „How To Hear A Painting“ ein kleines Gesamtkunstwerk abgeliefert.

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Follow Book

Jochen Hörisch: Kann ein allmächtiger Gott sterben? Luthers Lust an Paradoxien und ihre Folgen.

Details
Geschrieben von: Stefan Diebitz - Dienstag, 03. März 2020 um 14:53 Uhr
Jochen Hoerisch: Kann ein allmaechtiger Gott sterben? Luthers Lust an Paradoxien und ihre Folgen.

Unter der Frage nach der Sterblichkeit eines allmächtigen Gottes haben sich acht Reden und Artikel des Germanisten und Medientheoretikers Jochen Hörisch versammelt. Es sind im eigentlichen Wortsinn Essays, nämlich Versuche, in denen es nicht um Belehrung oder um die Zusammenfassung einer Lehre geht, sondern darum, auf Punkte aufmerksam zu machen, über die nachzudenken sich lohnt.

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CDs JazzMe

Matthias Bublath: Eight Cylinder Bigband

Details
Geschrieben von: Sabine Meinert - Freitag, 28. Februar 2020 um 12:40 Uhr
Matthias Bublath: Eight Cylinder Bigband Foto Zac Smith

Ein Achtzylinder macht was her – so, wie die Bigband von Matthias Bublath.
Und schon das Intro zeigt: Der Mann für die Tasteninstrumente will was auf die Bühne bringen – zunächst potenziert er den Sound mit einer Hammond-Orgel. Bläser, Gitarre, Bass und Drums arrangieren sich energetisch drum herum. Das gibt Schwung, das gibt Dynamik und klingt eben nach Achtzylinder.

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