Kultur Blog
- Details
- Geschrieben von: Anna Grillet -

Während Krisenzeiten lechzt das Kino-Publikum nach Schauder und Schrecken besonderer Art, der US-amerikanische Regisseur Ari Aster ist ein Meister darin.
Seine blutige mysteriöse Familien-Saga „Hereditary – Das Vermächtnis” feierten die Journalisten schon bei der Weltpremiere in Sundance als besten Horrorfilm des Jahrzehnts und Hauptdarstellerin Toni Colette als brillante Furcht-Maschine.
- Details
- Geschrieben von: Christel Busch -

Was verbindet die Künstlerin Janine Gerber aus dem schleswig-holsteinischen Barnitz mit der Künstlerin Merav Shinn Ben-Alon aus der Weltstadt Tel Aviv? Abgesehen von menschlicher Sympathie und Freundschaft – sehr viel.
Es sind das kreative Schaffen, die Experimentierfreudigkeit, die künstlerische Inspiration und Kreativität, welche die beiden Kunstschaffenden aus Deutschland und Israel verbindet. Mit viel Neugier und Elan tasten sie sich an die unterschiedlichen Positionen der Partnerin heran: Hier Gerbers zerschnittene Installation, dort Merav Shinn Ben-Alons reduzierte Zeichnungen. Wo ist der kulturelle Unterschied? Wo die Berührungspunkte? Trotz aller optischen Divergenz gibt es viele Gemeinsamkeiten zu entdecken. Das Ergebnis dieses ungewöhnlichen Dialogs ist bis zum 23. Juni 2018 im Kunstraum K 70 in der Lübecker Altstadt zu entdecken.
- Details
- Geschrieben von: Claus Friede -

Das Hamburg Ballett führt in seinem diesjährigen Spielplan „Das Lied von der Erde“ von John Neumeier mehrmals in der Staatsoper Hamburg auf. 2015 wurde das Werk für das Ballet de l’Opéra de Paris choreographiert und anschließend für Hamburg neu entwickelt.
Zugrunde liegt die 1907 bis 1908 von Gustav Mahler (1860-1911) komponierte gleichnamige „Sinfonie“, die sich jedoch sowohl einer direkten musikalischen Zuordnung als auch Kategorisierung entzieht. Für Mahler war das Werk eines im Übergang. Er wiederum legte für seine Vertonung Nachdichtungen chinesischer Lyrik aus dem 8. Jahrhundert zu Grunde. Somit spannt sich beim „Das Lied von der Erde“ ein zeitlich-kultureller Bogen über mehr als ein Jahrtausend bis ins Heute.
- Details
- Geschrieben von: Anna Grillet -

Wie die legendären Abenteuer von Winnie-the-Pooh und dem Hundert-Morgen-Wald entstanden, schildert Simon Curtis ästhetisch virtuos in seinem Biopic über den Schriftsteller Alan Alexander Milne.
Der britische Regisseur („My Week With Marilyn“) versteht sich auf filigrane spannungsreiche Beziehungen. Er inszeniert das melancholische Familien-Epos „Goodbye Christopher Robin” als trügerische Idylle und schillerndes Gesellschaftsporträt: Der Bär von geringem Verstand, das ängstliche Ferkel und der permanent missmutige I-Ah verzaubertenMillionen von Lesern, tun es heute noch, nur das Leben eines Kindes zerstörten sie.
- Details
- Geschrieben von: Isabelle Hofmann -

Manche Themen liegen einfach in der Luft, sind mit einem Mal aktuell und werden dementsprechend fast zeitgleich von verschiedenen Institutionen aufgegriffen. Die Ausstellung der Arbeitsgemeinschaft des Kunsthandwerks (AdK) „Transit – Ideen auf der Durchreise“ in der Handwerkskammer Hamburg ist so ein Fall.
Parallel zu „Flow of Forms“ im Völkerkundemuseum zeigen hier mehr als 40 renommierte Gestalter/Innen aus Hamburg, sowie Gäste aus drei Kontinenten, wie der interkulturelle Dialog unsere zeitgenössische Formsprache geprägt hat. Nicht nur im Austausch mit Afrika, sondern weltweit.
- Details
- Geschrieben von: Isabelle Hofmann -

Man weiß es ja von Vornherein: Über 50 Konzerte an zwei Tagen klingen verlockend, sind aber bei weitem nicht zu schaffen. Lange Wege, kilometerlange Warteschlangen, überfüllte Hallen – wer Glück hat und sehr gut plant, schafft, wenn es hochkommt, zehn Prozent.
In diesem Jahr kam erschwerend ein Unwetter hinzu, wie man es bei einem Elbjazz-Festival noch nicht erlebt hat. Die Bilanz der Autorin: Chaos, Sturm und drei hinreißende Konzerte. Und um es gleich vorweg zu nehmen: Diese Bilanz erhebt weder Anspruch auf Vollständigkeit, noch auf Objektivität.
- Details
- Geschrieben von: Anna Grillet -

Sie sind gewiss das ungewöhnlichste Regie-Duo des französischen Kinos: die 90jährige Filmemacherin Agnès Varda, Ikone der Novelle Vague, deren kreative Energie ungebrochen scheint und der 34jährige Street Artist und Fotograf JR.
Ihr gemeinsamer Dokumentarfilm fühlt sich an wie ein Roadmovie und schildert auch die Entstehung ihrer Freundschaft. In JRs Truck, der einer Kamera mit Rädern ähnelt, begeben die beiden sich auf eine Fahrt quer durch Frankreich, von der Provence bis zur Normandie, um Geschichten und Gesichter zu entdecken und in gigantische Schwarz-Weiß-Porträts an Fassaden, Zügen oder Schiffscontainern zu verwandeln. Sie widmen ihre Kunst Fabrikarbeiten, Briefträger und Kellnerin, den Menschen ohne Macht. Aus Landschaften werden so Bühnen, aus Blicken unvergessliche Begegnungen. Varda und JR verbindet als Grenzgänger zwischen den Genres nicht nur die Leidenschaft für Bilder sondern auch ein Gespür für die Poesie des Moments.
- Details
- Geschrieben von: Isabelle Hofmann -
Wohin man derzeit schaut – alles blüht. Im Schloss Reinbek blüht es sogar im Krummspanner, dem Ausstellungsraum unter der imposanten Dachkonstruktion des Schlosses. Dort präsentiert Dorota Albers noch bis zum 19. August 2018 ihre fragilen Porzellan-Objekte unter dem Titel „Und ewig blüht…“.
Der Titel erinnert an die Heimatfilme der 1950er-Jahre, an „Heidi“ und das „Rosenresli“, an eine „Heile Welt“, nach der man sich nach den Kriegsjahren so sehnte. Heute, in Zeiten weltweiter Kriege und Krisen, technologischer Umbrüche und zunehmender Umweltzerstörung, gleicht dieser Titel fast einer Beschwörungsformel. Denn wie man weiß: Nichts blüht ewig. Blumen sind nicht nur ein Symbol der Schönheit, Reinheit, Sinnlichkeit – Blumen sind auch ein Symbol der Vergänglichkeit.
- Details
- Geschrieben von: Christel Busch -
Drei Superstars der zeitgenössischen Kunst in Stade an der Elbe.
Muss Kunst immer bierernst sein? Bis 23. September 2018 beweisen drei Herren im fortgeschrittenen Alter der staunenden Kunstwelt das Gegenteil: Jonathan Meese, Daniel Richter und Tal R, der in Israel geborene dänische Künstler Tal Rosenzweig. Mal humorvoll, mal flapsig und tiefgründig, veräppeln die drei der wichtigsten und teuersten Superstars der Gegenwartkunst das geheiligte Metier der Malerei. Selbst der Ausstellungstitel ist nicht allzu ernst gemeint. "Diese Ausstellung hat nichts mit David Bowie zu tun", so die Protagonisten Meese, Richter und Tal R unisono. Nur die Anfangsbuchstaben sind vertauscht: „Bavid Dowie“.
- Details
- Geschrieben von: Dagmar Reichardt -
Postmoderne Nomadin und transkulturelle Geschichtenerzählerin des 21. Jahrhunderts – die gesangliche und intellektuelle Künstlerkarriere von Etta Scollo verspricht seit Jahrzehnten anspruchsvolle Unterhaltung und bewegende Momente, die unser Herz berühren. Jetzt wird die gefeierte musikalische Migrantin zwischen den Welten des Pop, Jazz, Folk, Chansons, Blues und Italo-Soul sechzig.
Die in Catania geborene und aufgewachsene „Stimme Siziliens“ ist vor allem im deutschsprachigen Raum längst ein Geheimtipp, den die Spatzen von bundesdeutschen, österreichischen und Schweizer Clubdächern pfeifen. Ihre selbst komponierten Alben, oft in Gemeinschaftsarbeit konzipierten Kulturprojekte und in wechselnden Konstellationen vorgetragenen Lieder sind Glanzlichter der „World Music“. Sie plädieren auf eindrucksvolle Weise für Empathie, kulturelle Tradition und einen europäischen ‚Humanitarismus‘, der seine Lehren aus Lampedusa und der abendländischen Geschichte im Zeichen menschlicher Gefühle, fließender Melodien und flexibler Grenzen zieht.