Kultur Blog
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- Geschrieben von: Claus Friede -

Passend zur Festspielzeit werden in der Margarethenkapelle von St. Peter, eine der ältesten Kirchen Salzburgs, Fotografien gezeigt, die sich als „interkultureller und -religiöser Dialog“ verstehen.
Widmen sich die Werke, entstanden 2016 in Marokko und Andalusien, einer vergangenen Zeit, so öffnet sich der Blick mit jenen aus dem Iran von 2018, die berufstätige und selbstbewusste Frauen zeigen und eine Brücke in die heutige Zeit schlagen.
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- Geschrieben von: Claus Friede -

Thierry! – allein sein Vorname löst in Luxemburg schon entzücken aus und wird mit der Addition von „National“ zum Kult. In Deutschland und Österreich fragt man noch: Thierry – wer?
Kaum zu glauben – obwohl ihn fast alle kennen – von Sehen! Dieses markante Gesicht mit einer „Fresse“, die so einmalig charaktervoll ist und nach Antiheld, Gangster und Milieu aussieht, dass sich Regisseure, Punker, Rocker, Musiker, Cineasten nur zu gerne an ihn erinnern. Ein Allrounder war er, der das Leben mit Drogen- und Alkoholgeschichten durchzog, die Musik- und Theaterbühnen sowie das Filmset mit seinen biographischen Brüchen und Wandlungen so wundervoll pflasterte. Wie von seinen Lebensgefährten erzählt, blieb er immer ein unglaublich sympathischer Mensch: Thierry van Werveke.
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- Geschrieben von: Anna Grillet -

Samuel Moaz kreiert mit dem Antikriegsdrama „Foxtrot” einen atemberaubenden ästhetischen Kosmos: zornig, visuell kühn, emotional hochexplosiv, oft grausam, zugleich poetisch und verstörend schön, aber auch absurd komisch. Ein wahres Meisterwerk.
Das menschliche Dasein inszeniert der israelische Regisseur als surrealen Tanz der Ausweglosigkeit zwischen nationalen und persönlichen Traumata, es gibt kein Entrinnen, kein Aufbegehren. Jenes frappierende irrwitzige Wechselspiel von Realität und Symbolik wurde in Venedig mit dem Großen Preis der Jury ausgezeichnet, Israels Kultusministerin Miri Regev dagegen verurteilte aufs Schärfste den Film, da er ihrer Ansicht nach eine Diffamierung der heimischen Streitkräfte sei.
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- Geschrieben von: Isabelle Hofmann -

Das Stück brillant, die Schauspieler große Klasse, die Inszenierung rundum gelungen und der kleine Saal der Komödie Winterhuder Fährhaus restlos ausverkauft. Dennoch muss das Theater KONTRASTE seinen Spielbetrieb zum Ende des Monats einstellen.
Mit der scharfzüngigen Gesellschaftskomödie „Der Vorname“ des französischen Erfolgsduos Alexandre de La Patellière und Matthieu Delaporte, zeigt die experimentierfreudige Studiobühne noch bis zum 22. Juni, auf was die Hamburger in Zukunft wohl verzichten müssen.
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- Geschrieben von: Christel Busch -

Der Titel der Ausstellung „Im Nacken das Sternemeer“ verweist auf das Buch mit Texten von Ludwig Meidner, das 1918 in Leipzig erschien. Meidner (1884-1966), Maler, Grafiker und Dichter gehörte damals zu den bekannten Künstlerpersönlichkeiten in Deutschland. Er erfasste in seinen literarischen Werken und malerischen Bildschöpfungen die atmosphärischen Stimmungen seiner Zeit.
Die Schau im Jüdischen Museum Rendsburg thematisiert seine Auseinandersetzung mit dem Ersten Weltkrieg und der Weimarer Republik, dem Judentum und den Repressalien im nationalsozialistischen Deutschland, der Flucht ins englische Exil und die Nachkriegsjahre. Ludwig Meidner, ein Künstler, der fast in Vergessenheit geraten wäre, erlebt heute ein Comeback.
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- Geschrieben von: Anna Grillet -

Er kreierte den Look von Audrey Hepburn, porträtierte die Queen und Marilyn Monroe, hasste Mittelstand und Mittelmaß: Lisa Immordino Vreeland schildert den legendären britischen Fotografen und Dandy in ihrem Dokumentarfilm „Love, Cecil” mit all seinen Widersprüchen, charmant, brillant, bösartig, ein interdisziplinärer Künstler, süchtig nach Anerkennung und voller Selbstzweifel.
Ob als Maler, Innenarchitekt, visueller Chronist, Setdesigner oder Kostümbildner, Cecil Beaton (1904-1980) faszinierte die Oberen Zehntausend diesseits und jenseits des Atlantiks. Rupert Everett leiht dem ruhelosen Multi-Talent seine Stimme, die Tagebucheintragungen aus dem Off geben dem Leinwand-Epos Intimität, Melancholie, fast ist es, als würden wir Seite an Seite mit dem Protagonisten in der Vergangenheit stöbern.
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- Geschrieben von: Claus Friede -

Was könnte besser passen zur Zeit der Fußball-WM in Russland als sich diesem Thema im Allgemeinen zu widmen. Auch wenn der Enthusiasmus in Deutschland auf sich warten lässt und es nicht sicher erscheint, ob dieser sich überhaupt noch blicken lässt, so ist die Ausstellung „Ballverliebt“ in der Handelskammer Hamburg nicht nur etwas für Fußball-Fans, für Verrückte des Leders, für 11 Freunde oder WM-Kenner, sondern auch für alle, die sich für dokumentarische Fotografie interessieren.
Die Agentur Marcard Pro Arte, geführt von Fußball-Enthusiast Mathias von Marcard, hat einen Fotografen und einen Photographie-Sammler zur Ausstellung eingeladen, die sehr unterschiedliche Interessen am „Treibballspiel“ haben.
Dass der moderne Fußball auch für die Kultur taugt, zeigt sich deutlich in der Ausstellung, in der über 70 Exponate und 13 erklärende Textfahnen zu sehen sind.
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- Geschrieben von: Anna Grillet -

Im Pine Ridge Reservat von South Dakota lernen Cowboys reiten, bevor sie krabbeln können. Brady Jandreau war gerade fünfzehn Tage alt, als er das erste Mal auf einem Pferd saß. Mit kaum achtzehn Jahren ist der indianische Rodeo-Reiter ein umschwärmter Champion. Dann 2016 ein beinahe tödlicher Unfall in der Arena, der Huf des Pferdes zertrümmert seine Schädeldecke, mehrere Tage Koma, die Ärzte setzen eine Metallplatte ein. Brady darf nie wieder reiten, er kann und will es nicht akzeptieren, für ihn als direkter Sioux-Nachkomme würde es mehr als das Ende einer Karriere bedeuten, Pferde sind sein Leben.
„The Rider“ ist von herzzerreißender Schönheit, lakonisch und zutiefst bewegend. Kein Neo-Western hat je so radikal mit den Stereotypen des Genres gebrochen. Regisseurin Chloé Zhao drängt sich nie in den Vordergrund, nähert sich behutsam ihren Protagonisten und dem trügerischen Mythos vom unzerstörbaren Cowboy.
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- Geschrieben von: Annedore Cordes | Maite Beaumont -

Die sich zum Ende neigende Spielzeit in der Staatsoper Hamburg könnte man leicht unter folgendes Motto stellen: Ehemalige Mitglieder des Hamburger Opernstudios, die eine glänzende Karriere machten, gastieren in Hamburg.
Dazu zählen Elena Zhidkova, Alexander Tsymbalyuk, Aleksandra Kurzak oder Olga Peretyatko. Für den Figaro kehrt auch Mezzosopranistin Maite Beaumont an ihre frühere Wirkungsstätte zurück und antwortet auf Fragen von Staatsoper-Dramaturgin Annedore Cordes.
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- Geschrieben von: Isabelle Hofmann -

Hochästhetisch, artifiziell, und immer etwas irritierend. Die Serie „Will – The Livesaving Machines“ des Wiener Fotografen Reiner Riedler in der Galerie Hengevoss-Dürkop fasziniert schon allein deshalb, weil sie so widersprüchliche Gefühle hervorzurufen vermag: Anziehend und abstoßend zugleich.
In jedem Fall zählen die auf schwarzem Grund wie Juwelen präsentierten medizinischen Hightech-Geräte zu den spannendsten Beiträgen der Hamburger Triennale der Fotografie 2018.