Kultur Blog
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- Geschrieben von: Marc Peschke -
Die große Dezember-Vernissage in der LAUDA FabrikGalerie ist ein Glanzlicht der Kulturregion des Main-Tauber-Kreises, im nördlichen Baden-Württemberg. Und so kamen auch diesmal wieder etwa 90 Gäste trotz des widrigen Wetters, um die schon 160. Ausstellung feierlich zu eröffnen.
Die Vernissage im Dezember ist traditionell auch der Anlass, den neuen Kunstkalender vorzustellen, der die Ausstellungen des Jahres 2024 würdigt und zum Selbstkostenpreis angeboten wird. Der Erlös wird für einen wohltätigen Zweck gespendet.
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- Geschrieben von: Anna Grillet -
Regisseur Guan Hu inszeniert mit „Black Dog“ am Rande der Wüste Gobi die post-industrielle Odyssee zweier Außenseiter: einem bissigem Windhund-Mischling und dem wortkargen Ex-Häftling Lang (überragend Eddie Peng). Was die beiden verbindet, ist anfangs nur jener Argwohn der Gescheiterten und Verfolgten.
Das atemberaubende, ästhetisch virtuose Erlöser-Epos zwischen Noir Melancholie, Slapstick Komik und der rauen Poesie eines Neo-Westerns reflektiert die gesellschaftlichen Spannungen innerhalb Chinas. Der Fortschritt fordert seine Opfer grade unter den Ärmsten. „Black Dog“ wurde bei den diesjährigen Filmfestspielen in Cannes mit dem Hauptpreis der Sektion „Un Certain Regard“ ausgezeichnet.
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- Geschrieben von: Claus Friede -
Modigliani / Zadkine: Une amitié interrompue (dt.: Eine unterbrochene Freundschaft )
Das Zadkine-Museum in Paris setzt die Erforschung der künstlerischen Verbindungen durch eine Ausstellung fort, die der Bildhauer Ossip Zadkine (1888–1967) im Laufe seines Lebens geknüpft hat.
Diese Ausstellung ist die erste, die sich mit einer bisher noch nie erforschten Künstlerfreundschaft befasst, der zwischen dem aus Weißrussland stammenden Zadkine und dem in Livorno geborenen Maler Amedeo Modigliani (1884–1920).
Anhand von fast 90 Werken – Gemälden, Zeichnungen, Skulpturen, aber auch Dokumenten und Fotografien aus deren Lebenszeit – werden die sich kreuzenden Wege von Modigliani und Zadkine in dem turbulenten, aber sehr fruchtbaren Kontext des Pariser Künstlerquartiers Montparnasse der Jahre 1910 bis 1920 aufgezeigt.
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- Geschrieben von: Marion und Ernst-Günter Hinz -
Vieles an diesem Abend in der Lübecker Musik- und Kongresshalle (MuK) ist anders als bei einem „normalen“ Klassik-Konzert. Das zeigt sich gleich zu Beginn: Nach der launigen Einführung durch Christian Kuhnt, Intendant des Schleswig-Holstein Musikfestivals, in der er Lübeck, Tschaikowsky und uns Zuhörer mit einer märchenhaften Anekdote zusammenführt, treten nicht wie erwartet schwarzgekleidete Musiker und Musikerinnen entschlossenen Schrittes auf die Bühne, sondern summende, vokalisierende, musizierende, die sich wie Schlafwandler, wie Traumtänzer bewegen. Scheinbar willkürlich bleiben sie stehen, setzen sich nicht – außer die Cellisten und Cellistinnen, die beiden Harfenistinnen und die Pianistin.
Sie stimmen ihre Instrumente nicht. Stattdessen tauchen sie das Publikum in eine Klanglandschaft, changierend zwischen kompositorischer Idee und freier Interpretation. Das alles bereitet uns auf wunderbare Weise auf den märchenhaften Abend vor, bevor dann doch überraschend die Ouvertüre zum „Nussknacker“ einsetzt.
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- Geschrieben von: Claus Friede -
Er war ein bislang kaum bekannter Künstler, der tschechische Bildhauer, Medailleur und Zeichner František Chochola (1943–2022).
Der im mittelböhmischen Kolín geborene Künstler absolvierte die Kunst- und Gewerbeschule in Bechyně und arbeitete zunächst als Medailleur – gravierte Gedenkmünzen und Erinnerungs- und Ehren-Medaillien. Im Jahr 1963 arbeitete er als Restaurator in seiner Geburtsstadt. Durch die politischen Ereignisse des Prager Frühlings Ende der 1960er Jahre emigrierte Chochola Anfang der 70er nach Hamburg – wie auch andere Künstler wie Jan Koblasa und Karel Trinkewitz.
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- Geschrieben von: Marion Hinz -
„Monas Augen“ ist der erste Roman des Kunsthistorikers Thomas Schlesser. In Frankreich stand das Buch wochenlang auf Platz eins. Teilweise schon vor Erscheinen wurde es in mittlerweile 35 Sprachen übersetzt und erschien in 60 Ländern. Man darf hier also zu Recht von einem Bestseller sprechen.
„Monas Augen“ ist eine schöne Geschichte über ein 10jähriges Mädchen und seinen Großvater. Es ist zugleich eine Reise zu 52 der schönsten Kunstwerke unserer Zeit. Gewidmet ist der Roman allen Großeltern dieser Welt. Im Prolog wird uns erzählt, warum das so ist und was es mit Monas Augen und dem ganzen Kunstgeschehen in diesem Buch auf sich hat.
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- Geschrieben von: Cornelia Jentzsch -
Die Uckermark ist eine reizvolle Eiszeitlandschaft mit alten Wäldern, zahlreichen Hügeln, Mooren und Seen, sie liegt nördlich von Berlin. Ihre östliche Grenze bildet die Oder. Die größte Stadt dieser Region ist Schwedt, drumherum gibt es zahlreiche kleinere Dörfer. Der Tourismus wirbt gern mit dem Slogan „die „Uckermark ist steinreich!“ und spielt auf die unzähligen liegengebliebenen Gesteinsbrocken aus der Eiszeit an.
Wer aber weiss schon, dass es in der östlichen Uckermark sogar einmal echtes, na, sagen wir: fast echtes Gold gab, nämlich den Tabak? Mit der Ansiedlung französischer Hugenotten, die Ende des 17. Jahrhunderts wegen ihres protestantischen Glaubens verfolgt wurden und aus Frankreich fliehen mussten, war der Tabakanbau samt Pflanzen und Wissen in diese Region gekommen. Sie zogen in die vom 30jährigen Krieg entvölkerten Orte.
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- Geschrieben von: Redaktion -
Jeff Koons gilt als einer der einflussreichsten, populärsten und umstrittensten Künstler der letzten Jahrzehnte. Im Laufe seiner Karriere hat er die Grenzen zwischen moderner Kunst und Massenkultur ausgetestet.
Er hat mit industriellen Fertigungsmethoden und neuen Ansätzen für das berühmte Readymade experimentiert und dabei die Beziehung zwischen Künstler, dem Kult um die Berühmtheit und dem globalen Markt verändert. Wie nur wenige visionäre Künstler der jüngeren Geschichte ist es Koons gelungen, Kitsch und Pop auf ein neues Level zu heben und banale Gegenstände in eigenwillige Meisterwerke zu verwandeln.
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- Geschrieben von: Claus Friede und Redaktion -
Kann Kunst heilen? Reicht es aus, sich mit Kunst zu umgeben oder muss sie produziert werden? Ist das Leben Kunst? Oder die Kunst das Leben? Bereichert die Beschäftigung mit Spiritualität unser Leben?
Wir kennen Kunsttherapie und die heilende Wirkung auf Geist und Körper. Zumeist nach Krankheit und Leiden werden beide wieder hergestellt, kuriert und in einen neuen – hoffentlich besseren Zustand versetzt.
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- Geschrieben von: Claus Friede -
Clemens Wittkowski führt die Besucher der Videokunstausstellung „Fragile Verhältnisse“, die in der Kunsthalle des Kunsthaus Nexus im österreichischen Saalfelden gezeigt wird, gleichnishaft an einen sehr sensitiven Ort: in unser aller Ich.
Die Werke des 54jährigen Videokünstlers berühren unsere Gefühlswelt ambivalent. Trotz starker Einheit fordern sich Bild und Ton immerzu eindringlich heraus. Mit einem Themenkanon von hingebungsvoller Liebe und tiefer Enttäuschung über unbeirrbares Handeln und hoffnungsfrohe Momente hin zu schonungslosen Zerreißproben – und der Erkenntnis, dass nichts von langer Dauer sein kann. Oder gerade doch?