Kultur Blog
- Details
- Geschrieben von: Claus Friede -

An was denken wir, wenn der Name Los Angeles fällt? Wir denken an die ausufernde Stadt der Engel, an die Filmindustrie und all die textlich und bildlich erzählten Geschichten aus Vergangenheit bis in die ferne Zukunft aus Hollywood, an das kalifornische Leben in Malibu, Santa Monica und an sportlich durchtrainierte Typen in Venice Beach. Diese Stadt schafft Bilder und Gefühle.
Zumindest aber denken wir nicht an erster Stelle an Architektur. Kein „Leuchtturmgebäude“ wie das Empire State Building in New York, der Sears Tower oder das John Hancock Buliding in Chicago oder die Golden Gate Bridge in San Francisco lenken die Aufmerksamkeit zielorientiert auf ein einzelnes herausragendes Gebäude. Bei Architekten gilt Los Angeles jedoch als eine der Städte für Baukunst!
- Details
- Geschrieben von: Dagmar Reichardt -

Was haben Anna Maria Mühe und die „NSU“ (Nationalsozialistischer Untergrund), Rolf Becker und die Nazis, Christian Wulff und Norderney gemeinsam? – Antwort: Sie kommen auf dem 26. Internationalen Filmfest Emden Norderney zusammen, um über ihre Filmprojekte zu sprechen. Zum Teil machen sie in der historischen Landschaft Ostfrieslands gar gemeinsame Sache, und dabei geht es um Politik…
Jedes Jahr treffen sich bekannte Schauspieler, Branchenneulinge, Filmschaffende, Kritiker und Festivalgäste eine Woche lang in Deutschlands westlichster Seehafenstadt Emden. Beim beliebten „Film-Tee” oder, Friesisch ausgedrückt, „lecker Koppke Tee mit Kluntje und Rohm”, trank dieses Jahr Ehrengast Anna Maria Mühe – als frisch gekürte Preisträgerin des Emder Schauspielpreises 2015 – drei Tassen vom geblümten Rosenservice und plauderte dabei vor zahlreichen Zuschauern im Emder „Forum” mit Moderatorin Jenni Zylka über ihr neuestes, Aufsehen erregendes Filmprojekt.
- Details
- Geschrieben von: Anna Grillet -

„Victoria” trifft mitten ins Herz. Das ungewöhnliche Gangsterdrama von Regisseur Sebastian Schipper explodiert vor Energie, Tempo, unbändiger Lebenslust und irgendwann auch Verzweiflung. Gedreht in einem Take, 140 Minuten ohne Schnitt. Deutsches Kino mit Kult-Potenzial.
Noch eine Stunde, dann geht auch diese Nacht ihrem Ende zu. Victoria (Laia Costa), eine junge Spanierin, ist neu in der Stadt. Sie tanzt allein in der Disco, sucht Anschluss, baggert vergebens den Barkeeper an, trifft draußen auf Sonne (Frederick Lau) und seine Kumpel, vier selbstsichere Berliner Jungen, laut, frech, schräge, ihre Macho-Sprüche klingen herrlich sinnlos, großspurig. Victoria ist verlegen, verblüfft, verwirrt.
- Details
- Geschrieben von: Isabelle Hofmann -

„Fashion Victims“ nennt man die (zumeist weiblichen) Konsumenten, die jeden Trend mitmachen, egal, ob er zum eigenen Typ passt oder nicht. Die wahren Opfer der Mode jedoch sind weit davon entfernt, irgendeinem Trend folgen zu können. Es sind die Textilarbeiter und vor allem -Arbeiterinnen, die unter meist katastrophalen Bedingungen in Billiglohnländern wie Bangladesch, China, Indien, Kambodscha oder Vietnam für die amerikanische und europäische Überflussgesellschaft schuften.
In der Ausstellung „Fast Fashion“ zeigt das Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe derzeit die beklemmenden Schattenseiten der Mode, die hierzulande nur allzu gern verdrängt werden.
- Details
- Geschrieben von: Redaktion -

Lässig, zeitlos, elegant: Mit dem lang ersehnten Album „Standing in the breach“ schafft Jackson Browne 2014 ein ehrwürdiges Comeback.
Hits wie „Doctor, My Eyes“, „Rock me on the water“ und „Take it easy“ waren der Beginn seiner erfolgreichen Singer- und Songwriter Karriere. David Crosby von Crosby, Stills, Nash & Young bezeichnete Jackson Browne einmal als den „verdammt besten Songwriter im heutigen Amerika, bei dessen Songs man eine Gänsehaut bekommt“. Nach sechs Jahren kommt er jetzt mit seinem neuen Programm nach Deutschland zurück. Am 21. Juni spielt er um 19 Uhr auf der Freilichtbühne im Hamburger Stadtpark und gibt uns vorher Auskunft über seine musikalischen und politischen Motivationen.
- Details
- Geschrieben von: Hans-Juergen Fink -

Dieter Hallervorden spielt im Ernst-Deutsch-Theater Molières eitlen und geltungssüchtigen „Bürger als Edelmann“. Ein Sommerspaß, eine Gesellschaftsposse mit einigen Ausrutschern und dem Komödianten Didi Hallervorden in seiner besten Rolle – als Didi Hallervorden.
Was für eine Zeit für einen Komödienschreiber wie Molière! Die Glanzzeiten der Adelsherrschaft neigen sich dem Ende zu, das Bürgertum steigt auf, wird ökonomisch mächtig, bereit den Adel an der Spitze der Gesellschaft abzulösen und bleibt dennoch gesellschaftlich weit hinter ihm angesiedelt. Dessen Angehörigen verteidigen ihren Primat, die alten Privilegien, feine Lebensart und Bildungschancen hochnäsig, auch wenn’s in ihrer Kasse längst mau aussieht.
- Details
- Geschrieben von: Claus Friede -

Das Filmfest Emden-Norderney öffnete in dieser Woche zum 26. Mal die Kinopforten. Wie kaum ein anderes Filmfestival im Norden zeichnet sich Emden nicht allein durch die Fokussierung auf Publikum und weniger auf Branche aus, sondern insbesondere auf eine gute, wohlüberlegte Programmatik.
Eröffnungsfilme bei Festivals werden recht gerne im Fach Komödie gewählt, ein lustiger und heiterer Einstieg ist da der bevorzugte verlässliche Freund und sorgt für gute Stimmung. Das Filmfest im äußersten Nordwesten der Republik geht da oft vielschichtigere Wege – heiteres Lachen nicht weniger ausgeschlossen.
- Details
- Geschrieben von: Anna Grillet -

Moskau 1953, Stalins letzte Säuberungswelle verbreitet Angst und Schrecken. Der Staatssicherheitsdienst sucht nach Verrätern des Sozialismus. Folter wie Hinrichtungen gehören zum Alltag. Ein ungewöhnlicher Schauplatz für einen opulenten epischen Thriller made in USA. Es geht um eine vermeintliche große Liebe und einen Serienkiller, um Verbrechen als Spiegel der Gesellschaft. Bisher war die politische Ära jener Zeit und auch der Gulag ein Tabu für Hollywood.
Eigentlich wollte Produzent Ridely Scott selbst Regie führen, früh hatte er sich die Filmrechte gesichert von “Kind 44”, dem Debütroman und Bestseller des britischen Autors Tom Rob Smith. Dann aber entschied er sich für den chilenisch-schwedischen Action-Spezialisten Daniél Espinosa als Regisseur. Das Drehbuch schrieb Richard Price.
- Details
- Geschrieben von: Anna Grillet -

Der britische Regisseur Simon Curtis schildert den zermürbenden Kampf um die Restitution jenes berühmten Gustav-Klimt-Gemäldes, das die Nazis einst geraubt hatten: ‘Adele Bloch-Bauer I’.
Grandios Helen Mirren in der Rolle der jüdischen Emigrantin Maria Altmann. Die schmerzvollen Erinnerungen an den Terror des Hitlerregimes und die Flucht aus Wien in die USA quälen sie, aber geben ihr zugleich auch die Kraft für den fast aussichtlosen Rechtsstreit um das rechtmäßige Erbe ihrer Familie.
- Details
- Geschrieben von: Isabelle Hofmann -

Was für Tänzer! Was für Körper! Was für eine geballte Ladung Energie und Erotik!
„Lady Salsa“ ist nach zwölf Jahren wieder zu Gast im St. Pauli Theater und wer die Show damals gesehen hat, muss feststellen: Sie ist noch fetziger, noch farbiger, noch feuriger geworden. Genau das richtige, um sich in diesem kühl-feuchten Frühling mal so richtig aufzuwärmen.