Kultur Blog
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- Geschrieben von: Isabelle Hofmann -

„Gelb wird das Laub, es rötet sich die Frucht,
In blauer Stille liegt die Kieler Bucht,
Es schweigt der Wind, die Fläche zittert kaum,
Und nur die Möwen sind wie Wellenschaum...“
So beginnt das Gedicht von Theodor Fontane für den Hamburger Fabrikanten Heinrich Adolph Meyer und dessen Frau Marie – geschrieben nach einem Besuch im „Haus Forsteck“, dem Meyerschen Landsitz oberhalb der Kieler Förde.
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- Geschrieben von: Isabelle Hofmann -

Die schönsten Grüße stammten einst von Father Christmas persönlich. Nur manchmal klagte er ein wenig über die Mühen mit den vieltausend Strümpfen, die er zu füllen hatte, mit all den Briefen, die zu beantworten waren.
Es schien in jenen Ländern, um die er sich besonders kümmern musste, immer mehr Kinder zu geben, in England und Skandinavien, in Deutschland und Nordamerika, und natürlich musste er auch noch für all jene sorgen, die nach Neuseeland oder Australien, nach Südafrika oder China gezogen waren.
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- Geschrieben von: Isabelle Hofmann -

Das Haus der Photographie zeigt mit der Retrospektive „Peter Keetman – Gestaltete Welt“ eine Sehschule par Exzellence. Mit zwei weiteren ausgesprochen empfehlenswerten Ausstellungen warten die Hamburger Deichtorhallen derzeit auf. Während die opulente Sammlung Viehof in der Nordhalle ein Paradebeispiel dafür liefert, wie eine strategisch aufgebaute Kollektion von Milliardären aussieht und querbeet alles von Rang und Namen präsentiert, was die jüngste Kunstgeschichte zu bieten hat, macht „The Concept of Lines“ schließlich wieder einmal bewusst, was Hamburg F.C. Gundlach zu verdanken hat.
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- Geschrieben von: Anna Grillet -

Ob als Wunderkind gepriesen oder Enfant terrible gefürchtet, die Journalisten vergöttern den frankokanadischen Regisseur Xavier Dolan seit seinem Leinwand-Debüt „I Killed My Mother” 2009. Doch nun reagieren manche von ihnen ungehalten, die Verfilmung von Jean-Luc Lagarces Theaterstück „Einfach das Ende der Welt” entspricht so gar nicht ihren Erwartungen.
Anders als in „Mommy” (2014) dreht sich hier alles um Sprache oder die Unmöglichkeit der Kommunikation, die Sehnsucht nach Nähe, die Furcht davor. Vielleicht aber hat die Feindseligkeit längst alle Gefühle verschlungen. Ein verstörendes suggestives Drama von fast unerträglicher Spannung, das in Cannes mit dem Großen Preis der Jury ausgezeichnet wurde.
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- Geschrieben von: Mirjam Kappes -

Darf man das Theater hassen? Ja, sagt Jan Küveler, weil es zugleich arrogant und feige ist, weil es langweilt oder nervt, weil es selbstgefällig und verlogen ist. Der Theaterfeuilletonist von „Welt“ und „Welt am Sonntag“ rechnet ab, mit der Institution und ihren Mechanismen, mit lauwarmen Inszenierungen, größenwahnsinnigen Intendanten, schlechten Schauspielern und einem spießbürgerlichen Publikum.
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- Geschrieben von: Anna Grillet -

Abgründig, intelligent, von unvergleichlicher Eleganz, brutal und subtil zugleich.
Seinen melancholischen Neo-Noir „Nocturnal Animals" versteht Tom Ford als Warnung und Plädoyer für die Treue. Das explosive packende Melodram ist voller Glut und Leidenschaft. Eine verstörende suggestive Parabel auf die heutige Gesellschaft, wo Loyalität weniger zählt als sozialer Aufstieg, Beziehungen je nach Bedarf entsorgt werden.
Der amerikanische Regisseur ist ein begnadeter Erzähler und kühler Beobachter, der virtuos, trügerisch perfekte Oberflächen zerstört, um dahinter die bedrohliche Wirklichkeit freizulegen. Dieser Film geht unter die Haut, aber nicht die Gewalt lässt unseren Atem stocken, sondern die Intensität der Gefühle, Demütigung, Angst, Liebe und vor allem Hass. Schauspielerisch grandios Jake Gyllenhaal.
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- Geschrieben von: Frauke Stroh -

Oper schlägt Fernsehen – Wie die kleine Bühne der Hamburger Kammeroper an der Max-Brauer-Allee aus einer verrückten Idee eine hinreißende Opernüberraschung gemacht hat.
Was Jahr für Jahr Silvester Millionen Zuschauer vor den Fernseher lockt, kann nicht ganz verkehrt sein, sagte sich Uwe Deeken, Gründer und ehemaliger Leiter der Kammeroper. Also machte sich im Sommer das Kreativ-Team des kleinen Opernhauses an die Arbeit. Ehefrau Barbara Hass entwickelte eine Geschichte, Ettore Prandi und Marius Adam suchten und bearbeiteten die passende Musik, Lisa Überbacher war für Bühne und Kostüme zuständig, und für die spielfreudige Regie sorgte Andreas Franz.
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- Geschrieben von: Hans-Juergen Fink -

Klaus Florian Vogt steht als umjubelter Startenor auf den großen Bühnen der Welt im Mittelpunkt. In Hamburg singt er jetzt aus dem Halbdunkel am Bühnenrand – in Mahlers symphonischen Liederzyklus „Das Lied von der Erde“ zur Choreographie von John Neumeier und dem Hamburg Ballett. Ein Gespräch im Opern-Foyer.
Klaus Florian Vogt ist Tenor, genauer: einer der bedeutenden dramatischen Tenöre unserer Zeit und einem vollen Terminkalender auf Jahre hinaus. Mit seinen Rollen steht er im Mittelpunkt großer Opern: Er singt den Lohengrin in Bayreuth und Berlin, den Paul in „Die tote Stadt“ in Wien, den Florestan in „Fidelio“ in New York, ab kommendem Mai den Tannhäuser in München und im Herbst in Japan. Dazwischen, wenn es sich machen lässt, auch mal einen Brahms-Liederabend oder eine „Schöne Müllerin“, eine Operetten- oder eine Wagner-Gala.
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- Geschrieben von: Anna Grillet -

Das Geschäft mit dem Jagdtourismus boomt. Obsession oder barbarische Eitelkeit? Regisseur Ulrich Seidl will wissen, was treibt Menschen an, in Urlaub zu fahren, um Gnus oder Zebras zu erlegen. Der österreichische Provokateur tritt seinen Protagonisten wieder mit jener radikalen Aufgeschlossenheit gegenüber, die ihn zum viel gepriesenen Ausnahmekünstler machte. Die Kamera konzentriert sich auf die Jäger und nicht die gejagten Tiere. „Safari” ist ein atemberaubender vielschichtiger Dokumentarfilm mit erschreckend verstörenden Bildern, ästhetisch aufreizend komponiert. Ein Meisterwerk stilisierter Wirklichkeit.
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- Geschrieben von: Hans-Juergen Fink -

Fünfzig Jahre hat Ballettintendant John Neumeier gewartet, bis er seine Tanzfassung zu Gustav Mahlers „Das Lied von der Erde“ für das Hamburg Ballett schuf. Es ist ein großartiger, ein anrührender Abend über Gedanken beim Herannahen des Abschieds vom Leben geworden.