Kultur Blog
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- Geschrieben von: Christel Busch -

Ein junges Mädchen in orangefarbener Kleidung räkelt sich lasziv auf dem Steinfußboden. Eine Tramperin steht verloren an einer einsamen nächtlichen Straße. Damen der Upperclass kaschieren ihr Alter mit dickem Make-Up, Schmuck und jugendlichem Outfit.
Seit über drei Jahrzehnten gehören Cindy Shermans fotografische Selbstinszenierungen zu den Meisterwerken zeitgenössischer Fotokunst, der inszenierten Fotografie. Die Amerikanerin gilt als fotografisches Chamäleon mit den 1000 Gesichtern, als Meisterin der Kostümierung und Maskerade. Bis zum 10. April 2016 sind Fotografien aus der privaten Sammlung von Thomas Olbricht im „me Collectors Room“ in Berlin zu sehen.
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- Geschrieben von: Hans-Juergen Fink, fotografiert von Klaus Frahm -

Noch kann der große Saal der Hamburger Elbphilharmonie nicht in seiner ganzen Pracht bewundert werden. Die Sitze fürs Publikum müssen noch ein wenig warten, auch die große Orgel der Firma Klais wird erst noch eingebaut, die Montage beginnt in zwei Wochen. Damit werden dann auch die letzten Lücken der „Weißen Haut“ geschlossen, die dem Konzertsaal die von Yasuhisa Toyota geplante Akustik der Welt-Spitzenklasse verpassen soll und die jetzt schon für seine ganze besondere Anmutung sorgt.
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- Geschrieben von: Anna Grillet -

In dem Politdrama „Suffragette” schildert Regisseurin Sarah Gavron den leidenschaftlichen militanten Kampf der britischen Aktivistinnen für das Frauenwahlrecht. Es geht um Ausbeutung, Armut, Gleichberechtigung und Freiheit. Und um Männer, die scheinbar nur die Sprache der Gewalt verstehen wollen.
London 1912, Maud Watts (Carey Mulligan) ist eine junge Frau aus dem Londoner East End. Schon als Siebenjährige arbeitete sie in den riesigen feuchtkalten Kellergewölben der Glashaus-Wäscherei. Hier wurde sie geboren, hier starb ihre Mutter. Maud war noch ein Kind, als der Boss sie missbraucht. Kein Einzelschicksal.
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- Geschrieben von: Isabelle Hofmann -

Bilder ohne Beschriftung, so etwas gab es wahrscheinlich noch nie in einem Hamburger Museum. Dafür Porträts über Porträts, bis unter die Decke. Die Wände sind regelrecht gepflastert mit Gemälden, Zeichnungen und Fotografien.
In der Ausstellung „Hamburg ins Gesicht geschaut“ hat das Hamburg Museum eine ganz neue Form der Präsentation gewagt. Doch um hier inhaltlich ein- und durchzusteigen, verlangt diese Bilder-Installation vom Publikum ungewöhnlich viel Mitarbeit. Im Vorübereilen werden sich die vielen Konterfeis kaum erschließen.
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- Geschrieben von: Anna Grillet -

Sein Vergnügen an schrägem perfiden Humor ist ungebrochen, aber Kult-Regisseur Quentin Tarantino präsentiert sich dieser Tage mit Vorliebe als radikaler Systemkritiker, nicht nur wenn er daheim in den USA gegen Polizeigewalt demonstriert sondern auch in dem monumentalen zynischen Leinwand-Epos „The Hateful Eight”: Der grandiose finstre Schnee-Western mutiert zum skurril bösartigen Kammerspiel um Justiz, Wahrheit, Willkür und Rassismus.
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- Geschrieben von: Hans-Juergen Fink -

Die Welt nach der Apokalypse. Zerstörte Landschaften. Zutiefst verstörte Menschen. Fünf Jahre nach den Katastrophen von Fukushima versucht Komponist Toshio Hosokawa in der Auftragsoper „Stilles Meer“ die unlösbaren Fragen, das Zittern der Seelen und das Bangen, wie es weitergeht, auf die Bühne der Hamburgischen Staatsoper zu bringen. Unter der Leitung von Kent Nagano wurde die Uraufführung ein bejubeltes Experiment, das lange nachklingt.
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- Geschrieben von: Christel Busch -

Zum Gedenktag der Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar: Jahrzehntelang standen die Gedenkstätten im Schatten der großen Konzentrations- und Vernichtungslager: Auschwitz, Bergen-Belsen, Dachau und Buchenwald sowie das KZ Neuengamme in Hamburg sorgten für internationale Rezeption und mediale Aufmerksamkeit.
Die schleswig-holsteinischen Gedenkorte verloren dagegen an Beachtung ihrer Historie. Erst langsam rücken die ehemaligen Konzentrationslager Husum-Schwesing, Kaltenkirchen, Ladelund und Ahrensbök in den Fokus der Öffentlichkeit. Am Beispiel der Gedenkstätte Ahrensbök wird die Geschichte des Konzentrationslagers aufgezeigt sowie die nationalsozialistische Vergangenheit einer Kleinstadt während des Dritten Reiches. Wer waren die Täter? Wer waren die Opfer?
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- Geschrieben von: Isabelle Hofmann -

„Um alles in der Welt“ ging es schon immer bei den Lessingtagen im Hamburger Thalia Theater. Seit Intendant Joachim Lux das Festival 2010 aus der Taufe hob, werden hier Fragen zur kulturellen Identität verhandelt, zu Weltreligionen und Weltbürgertum – Fragestellungen, die schon Gotthold Ephraim Lessing in seinem 1779 veröffentlichten Ideendrama „Nathan der Weise“ umtrieb. Die berühmte Ringparabel gilt als ein Schlüsseltext der Aufklärung.
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- Geschrieben von: Claus Friede -

1999 gründete sich das „atelier freilinger & feldmann“ in Hamburg. Mit den beiden Büros in Hamburg und Paris haben sich die beiden Gestalterinnen Christiane Freilinger und Yvonne Feldmann einen internationalen Ruf erworben.
Insbesondere Kulturinstitutionen wie die Deichtorhallen Hamburg, die Hamburger Kunsthalle, und die Stiftung Historische Museen Hamburg, Les Hivernales – Salon d’Art, Montreuil-Paris und das Orchester Prelude de Paris, aber auch Kunden aus anderen Bereichen wie die Quantum Immobilien AG und coido architects, befinden sich auf Ihrer Referenzliste.
Auch für KulturPort.De entwickelten Freilinger & Feldmann das neue Logodesign. Im Gespräch erläutern die beiden Designerinnen ihre Arbeitsweise, ihre Projekte und Motivationen.
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- Geschrieben von: Isabelle Hofmann -

Zum 11. Mal findet an diesem Wochenende die Norddeutsche Handpressenmesse „BuchDruckKunst“ im Museum der Arbeit statt – und zum 1. Mal ohne Stefan Bartkowiak. Der Initiator und Spiritus rector zeitgenössischer Buchkunst in Hamburg starb am 5. November 2015 im Alter von 75 Jahren. Mit seiner warmherzigen, überaus freundlichen Art gelang es dem umtriebigen Grafiker und Gestalter in jahrelanger Aufbauarbeit der Buchkunst in Hamburg einen festen Platz zu geben. Jürgen Bönig vom Museum der Arbeit kündigte bereits an, die Messe künftig fortführen zu wollen – obwohl sich auch Wibke Bartkowiak zurückzieht und die Organisation dieser in Norddeutschland größten Buchkunst-Schau nach der diesjährigen Messe beendet.