Kultur Blog
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- Geschrieben von: Anna Grillet -

O-Ei führt ein Schattendasein, die 23jährige hat das Talent des Vaters geerbt, aber ihre Bilder tragen seinen Namen: Katsushika Hokusai (1760-1849). Er zählt zu den bekanntesten Künstlern Japans. Des Meisters Werke inspirierten Claude Monet und Vincent van Gogh. Hier, auf der Kinoleinwand wird nun die Tochter zur Protagonistin. Regisseur Keiichi Hara inszeniert „Miss Hokusai” als anrührende poetische Coming-off-Age Story zwischen Tradition und Rebellion. Der ästhetisch virtuose japanische Zeichentrickfilm ist ein höchst ungewöhnlicher Mix aus Familiendrama, Slapstick, Geistergeschichte, Biopic, historischem Epos, Realität und Fiktion.
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- Geschrieben von: Isabelle Hofmann -

Kein bildender Künstler, das ist wohl sicher, hat die Tatsache, dass er „nicht mehr kann“, so genüsslich in aller Öffentlichkeit verkündet, wie er. Zu seinem 50. Geburtstag, so Horst Janssen (1921-1995), habe er sich eine „impotentia totalis“ geschenkt. Dass dieses zweifelhafte Glück seine künstlerische Omnipotenz keineswegs schmälerte, zeigt das Altonaer Museum nun in der großangelegten Ausstellung „Der Horst Janssen Archipel“.
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- Geschrieben von: Agnese Vasermane -

Am 20. Mai feiert die Lettische Kulturakademie in Riga ihr 25jähriges Jubiläum. Seit 16 Jahren gibt es dort den deutsch-sprachigen Studiengang für „Internationales Medien- und Kulturmanagement“. Ein guter Grund eine Bilanz zu ziehen. Die Nachrichten-Redakteurin des staatlichen Senders „Latvijas Radio“ und Studentin des deutsch-sprachigen Studiengangs, Agnese Vasermane, traf sich zum Interview mit der Rektorin der Lettischen Kulturakademie, Professorin Rûta Muktupâvela in Riga.
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- Geschrieben von: Hans-Juergen Fink -

Wie lange soll eine Oper dauern? Bei Purcells „Dido and Aenaeas“ braucht es gerade mal 55 Minuten plus Prolog und Epilog, um einen ganzen Kosmos von Liebe, Traumatisierung, Ängsten, Abweisung und Verzweiflung bis zum Tod zu durchmessen. Hinreißend und anrührend vorgeführt auf Kampnagel von Thomas Hengelbrock mit vorzüglichen Sängern und Instrumentalisten und dem wahrscheinlich herzzerreißendsten Pianissimo des ganzen Hamburger Musikfests.
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- Geschrieben von: Isabelle Hofmann -

Es war einmal eine Bande von Freunden in einer trostlosen Nachkriegssiedlung im fiktiven Langenheim. Mit 60 Jahren kehren Martin und seine Freundin Nina für ein Begräbnis an den Ort ihrer Kindheit zurück – als einzige Überlebende der ehemals sieben „Furies“. Während sie über den Friedhof schlendern und die Gräber der Verstorbenen besuchen, kommen Martin und Nina die Erinnerungen hoch.
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- Geschrieben von: Anna Grillet -

Behutsam und mit großem Einfühlungsvermögen inszeniert Regisseur Matthew Brown sein Historiendrama über den faszinierenden indischen Mathematiker Srinivasa Ramanujan. Dessen Theorien gelten als bahnbrechend und er als Genie, aber das Ungewöhnlichste: Der Visionär war Autodidakt, gespielt wird er von Dev Patel. Grandios: Jeremy Irons in der Rolle seines Mentors und Freundes, durch ihn entwickelt „Die Poesie des Unendlichen” ihren unvergleichlichen melancholisch spröden Charme.
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- Geschrieben von: Hans-Juergen Fink -

Seit 1954 ist die NDR-Konzertreihe „Das Alte Werk“ Spezialist für alte Musik und Garant für hochwertige Entdeckungen im Repertoire wie bei den ausführenden Musikern. Für die kommende Saison gibt es Musiküberraschungen zu Jahrestagen von Telemann, Monteverdi und Hieronymus Bosch, dazu etliche Ausgrabungen aus europäischen Bibliotheken und Archiven – hochwertige Delikatessen für Liebhaber und Neugierige.
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- Geschrieben von: Hans-Juergen Fink -

Der zweite Teil des Gesprächs mit Hamburgs Generalmusikdirektor Kent Nagano im Park Hyatt Hotel Hamburg geht den Fragen nach: warum ihm die Londoner Symphoniker ein Schild schenkten mit der Aufschrift „Danger – Live Conductor; was es bedeutet, in der Musik inhaltliche Wahrheit zu suchen, warum für ihn Partituren mehr sind als bloße Empfehlungen und was die Elbphilharmonie für Hamburg bewirken kann und schließlich warum Balance und Ausgeglichen-Sein so wichtig ist.
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- Geschrieben von: Christel Busch -
„Ich schoss auf Papa, alle Männer, bedeutende Männer, dicke Männer, meinen Bruder, die Gesellschaft, die Kirche, den Konvent, die Schule, meine Familie, meine Mutter, auf mich selbst."
Ihre Schießbilder katapultieren die französische Künstlerin Anfang der Sechzigerjahre in die Pariser Avantgarde. Für Skandale sorgen ihre Nanas, sinnliche, farbenfrohe Skulpturen mit voluminösen weiblichen Körperformen. Sie machen die Französin international berühmt und zur Ikone feministischer Kunst. Die aktuelle Ausstellung „Niki de Saint Phalle – The Big shots" im Sprengel Museum präsentiert jetzt ausgewählte Exponate ihrer künstlerischen Entwicklung von den 1960er bis in die 1990er Jahre.
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- Geschrieben von: Anna Grillet -

Ohad Naharin: Seine ungewöhnlichen Visionen haben die Welt des „Modern Dance“ revolutioniert. Er kam erst nach dem Militärdienst zum Ballett, war schon 22 Jahre alt. Heute gehört der israelische Künstler zu den führenden zeitgenössischen Choreographen.
Die Performances sind leidenschaftlich, radikal, von unglaublicher Kraft, explosiv, animalisch, fast martialisch, andere wieder sanft, sublim, zurückhaltend, sinnlich, fragil. Wie einen Drogenrausch empfand Regisseur Tomer Heymann („Paperdolls”) als junger Soldat Anfang der Neunziger die Begegnung mit den Kreationen Naharins. Auch auf der Leinwand bleibt jene Magie der Bilder körperlich spürbar. Die atemberaubenden Bewegungsabläufe verbinden Grauen und Grazie, Schrecken und Schönheit auf eine frappierend reale, unverwechselbare Weise. „Mr. Gaga” ist ein fesselnder, vielschichtiger, suggestiver und visuell virtuoser Dokumentarfilm.