Kultur Blog
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- Geschrieben von: Marion Hinz -
Anne Weber, geboren 1964 in Offenbach, lebt seit 1983 in Paris. Sie übersetzt aus dem Deutschen ins Französische und umgekehrt. Auch ihre eigenen Bücher schreibt sie in beiden Sprachen.
Für ihren jüngsten Roman „Annette, ein Heldinnenepos“ wurde die Autorin mit dem Deutschen Buchpreis 2020 ausgezeichnet. Mit diesem herausragenden Buch setzt sie einer stillen Heldin ein literarisches Denkmal noch zu Lebzeiten. Das ist ungewöhnlich. So ungewöhnlich wie das Buch selbst.
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- Geschrieben von: Claus Friede -
Es ist ein einzigartiges und faszinierendes jüdisches Kulturerbe, das über 1000 Jahre zurückreicht, und Zeugnis über das Leben an der Geburtsstätte der aschkenasischen Kultur ablegt. Warmaisa – so der hebräische Name von Worms – wurde als Klein-Jerusalem am Rhein bezeichnet und ist in der Mitte der sogenannten SchUM-Städte liegend, sehr bedeutungsvoll.
SchUM bezeichnet die Von-Süd-nach-Nord-Abkürzung für Speyer, Worms und Mainz (Schpira, Uarmaisa, Magenza).
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- Geschrieben von: Stefan Diebitz -
Ein ambitioniertes Projekt des promovierten Fotohistorikers Jan Zimmermann widmet sich dem Lebenswerk von Hans Kripgans, der über Jahrzehnte hinweg den Wiederaufbau und die Veränderungen der Hansestadt Lübeck dokumentierte.
Jan Zimmermann hat in den letzten Jahren eine Reihe von Fotobüchern herausgegeben, auch zur Geschichte Hamburgs („Hamburg in frühen Fotografien“, 2019). Jetzt hat er sich wieder Lübeck zugewandt. Es ist das Wirken des langjährigen Fotoreporters Hans Kripgans (1910-1996), das er chronologisch geordnet in diesem Band und in zwei späteren Nachfolgebänden vorstellen will. In Machart und Umfang entspricht dieses Buch exakt seiner Edition des Lebenswerkes von Karl Braune (1896-1971), einer Lübecker Fotografenlegende, und auch deshalb geht es gar nicht anders: man muss beide Fotografen miteinander vergleichen.
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- Geschrieben von: Dagmar Reichardt -
Hell und aufgeklärt durch den Winter, trotz November-Blues und Corona-Pandemie: Das ist das Licht am Ende des Tunnels, das Katrin Bethges Leuchtkunstwerke dieser Tage in Kühlungsborn, direkt an der Ostseeküste gelegen, vom hohen Norden aus leuchtturmartig auf den Rest des Landes ausstrahlen.
So viel Energie und buntes „Lumen" könnte derzeit freilich der ganze Kontinent gut vertragen, aber lassen wir Europa und COVID-19 einmal beiseite und die Welt „Welt" sein. Denn unter dem Werktitel „enlighten" hat Katrin Bethge für die kalte Jahreszeit ein Gesamtpaket an Kunstprojekten geschnürt, zu dem die Stadt Kühlungsborn bis Monatsende einlädt und das uns einen höchst erfreulichen Blick auf unsere Umgebung und die Welt des künstlichen sowie künstlerisch „bewegten Lichts" eröffnet.
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- Geschrieben von: Stefan Diebitz -
Seiner großartigen Sammlung spätmittelalterlicher und frühneuzeitlicher Kunst hat das Lübecker St. Annen-Museum jetzt zwei Porträts aus der Hand Lucas Cranachs hinzufügen können.
Das St. Annen-Museum wurde als ein Kloster inmitten Lübecks errichtet, aber 1531 zerschlug die Reformation alle Pläne, und seine außerordentlich schönen Räume dienten fortan verschiedenen Funktionen – unter anderem als ein Armenhaus. Aber seit gut einhundert Jahren ist es ein Museum, und für nichts dürften sich seine Räume besser eignen als für die Präsentation von sakraler Kunst.
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- Geschrieben von: Anna Grillet -
Der israelische Regisseur Yuval Adler inszeniert „The Secrets We Keep – Schatten der Vergangenheit” ästhetisch virtuos als leicht antiquierten eleganten Psychothriller im Stil der Fünfziger Jahre – packend, vielschichtig, durchsetzt mit politischen wie auch filmhistorischen Anspielungen.
Das verstörende Schuld- und Sühnedrama wird geschildert aus der Perspektive einer Roma, die den Holocaust überlebt hat. Charakteristisch für die Nachkriegszeit jenes Geflecht aus Unwahrheit, Täuschung, Traumata und Sehnsucht nach Erlösung. Nur wem soll der Zuschauer glauben?
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- Geschrieben von: Claus Friede -
„Hatten Sie jemals Lust, an die Küste Italiens zu ziehen, eine Insel zu bauen und Ihren eigenen Staat zu gründen? Nun, dieser Kerl hat es getan."
Es ist eine wahre Geschichte, die sich elf Kilometer östlich von Rimini und der italienischen Küste in der Adria abspielte und ab 9. Dezember in einem Netflix-Film international in Erinnerung gerufen wird.
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- Geschrieben von: Claas Gefroi im Auftrag der Hamburgischen Architektenkammer -
Am Sonntag, den 18. Oktober 2020, lud die Hamburgische Architektenkammer ihre Mitglieder zu einem ungewöhnlichen und besonderen Event: dem „Wandeln auf den Rampen“ im Parkhaus Rödingsmarkt.
Mit der Veranstaltung wollte die Kammer der Planerszene den Austausch über Stadtplanung und Architektur auch in Pandemiezeiten unter Wahrung aller Sicherheitsmaßnahmen (Luftaustausch, Maskenpflicht, Mindestabstände) ermöglichen.
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- Geschrieben von: Anna Grillet -
Pablo Larraín kreiert „Ema” als hochexplosiven Mix aus Familiendrama, Tanzperformance, Selbstfindungstrip, Zorn, Zärtlichkeit, Erotik und Feuer. Der chilenische Regisseur bezeichnet das rätselhafte bildgewaltige Puzzle als „eine Meditation über die Mutterschaft”.
Im Gegensatz zu seinen bisherigen Werken wie „Neruda” oder „¡NO!” ist dieser Film keine Autopsie der Vergangenheit, er dreht sich allein um Jugend und Gegenwart, Rebellion und Tabubruch. Ema (Mariana di Girólamo) hat ihren achtjährigen Adoptivsohn den Behörden zurückgegeben, aber ohne ihn kann und will sie nicht leben.
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- Geschrieben von: Redaktion -
Der finnische Architekt und Möbeldesigner Alvar Aalto (1898-1976) gilt als „Vater des Modernismus“. Er schuf ikonische, organisch anmutende Gebäude, darunter zahlreiche Sommervillen in den nordischen Ländern, die Stadtbibliothek in Viipuri, das Theater in Essen und die Heilig-Geist-Kirche in Wolfsburg.
Zum populären Design-Stück avancierte die Aalto-Vase mit ihrem asymmetrischen Grundriss und ihrer gewellten Form. Eine entscheidende Mitwirkung an Alvars weltweitem Ruhm kommt dessen Ehefrau Aino (1894-1949) zu, mit der er bis zu ihrem frühen Tod ein produktives Team bildete.