Kultur Blog
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- Geschrieben von: Claus Friede -
„Denn das Meer umgibt uns überall“
Hokkaidō ist die japanische Bezeichnung für die nördlichst gelegene Insel Japans und bedeutet banal „Nordmeer Präfektur“. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts gehört sie zu Japan, davor hieß sie bei den Japanern „Ezochi“ (dt. Land der Ezo) und war eine eigenständige Republik namens Ezo. Bei den Ureinwohnern, den Ainu lautet der Name: Aynu Mosir (dt.: Land der Menschen). Heute leben noch 25.000 von ihnen auf Hokkaidō (von 5,5 Millionen Gesamtbevölkerung). Die Insel entspricht etwa der Größe Österreichs und liegt von den Meeren Ochotsk und Nihonkai (Japanisches Meer) umgeben im Pazifik.
In der Insel-Hauptstadt Sapporo, die auf der Breitengrad von Barcelona, Rom und Istanbul liegt, herrscht jedoch ein vollkommen anderes Klima – es ist vergleichbar mit dem Städten Nordeuropas: Stockholm und Helsinki.
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- Geschrieben von: Hans-Juergen Fink -
So ist das, wenn plötzlich die Wirklichkeit der Regie auf der Opernbühne diktieren darf, was noch geht und was grundlegend anders gemacht werden muss. Corona grätschte im Februar brutal mitten in die Vorbereitungen zur „Carmen“-Fassung der Hamburger Kammeroper, die vergangenen Freitag nun endlich Premiere feiern durfte.
Wie groß der Schnitt war, den der spanische Regisseur Alfonso Romero Mora am anderen Ende der Skype-Leitung in Madrid zusammen mit dem musikalischen Leiter und Bearbeiter Ettore Prandi, mit Intendant Marius Adam und dem Team der Hamburger Kammeroper am Allee Theater stemmen mussten, verdeutlichen schon wenige Zahlen: Statt der geplanten acht durften nur noch vier Sängerinnen und Sänger mitmachen.
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- Geschrieben von: Stefan Diebitz -
In diesem Jahr wenden sich die Lübecker Museen ihren „Nachbarn im Norden“ zu. Mit einer Schau, in der die „Begegnungen zwischen dem Polarkreis und Lübeck“ dargestellt werden, beteiligt sich die Völkerkundesammlung.
Kaum jemand weiß, dass die Hansestadt Lübeck seit 1893 eine beträchtlich große völkerkundliche Sammlung besitzt – mehr als 26.000 Objekte! –, aber woher soll man das auch wissen? Sie wurde ja seit Jahren nicht mehr präsentiert und ruht im Verborgenen. Jetzt endlich soll sich das wieder ändern. Den Anfang macht eine hochinteressante Ausstellung im St. Annen-Museum, in der das Verhältnis Lübecks zum Norden beleuchtet wird – und zwar aus beiden Richtungen.
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- Geschrieben von: Anna Grillet -
Sie war eine Ikone der Nouvelle Vague. An der Seite von Belmondo avancierte Jean Seberg, die 21jährige US-amerikanische Schauspielerin, durch Jean-Luc Godards Kult-Film „Außer Atem" (1960) weltweit zum Inbegriff neu entdeckter künstlerischer Freiheit. Doch in den Vereinigten Staaten gerät sie auf Grund ihres Engagements für die radikale Bürgerrechtsbewegung Black Panther ins Visier des FBI.
Der australische Regisseur Benedict Andrews kreiert mit „Jean Seberg – Against all Enemies” ein vielschichtiges Frauenporträt zwischen Glamour und Verzweiflung. Es erinnert an die Polit-Thriller aus den siebziger Jahren wie Francis Ford Coppolas „Der Dialog“ (1974) oder Alan J. Pakulas „Klute“ (1971). Grandios verkörpert Kristen Stewart die fragile Rebellin als Opfer von Fake News und Bespitzlung.
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- Geschrieben von: Stefan Diebitz -
In Lübeck stellt eine Kabinettsausstellung mit hochwertigen Exponaten aus acht Jahrhunderten die Kulturgeschichte nicht allein des Briefes vor.
Es ist die schöne Villa des Brahms-Instituts der Musikhochschule Lübeck, in der die kostbaren Dokumente vorgestellt werden, aber obwohl sogar ein Brief von Ludwig van Beethoven (1770-1827) ausgestellt wird, steht keineswegs die Musik im Vordergrund. Vielmehr gehören die Exponate sehr verschiedenen Bereichen an, zum Beispiel dem der diplomatischen Korrespondenz des hohen Mittelalters oder dem der ausdrucksstarken Eigenwerbung phantasievoller Künstler der Gegenwart. Einmal handelt es sich um eine strenge amtliche Anweisung auf Schreibmaschine, ein anderes Mal um ein ethnologisches Objekt. Eine bunte Mischung!
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- Geschrieben von: Redaktion -
Endlich geht die Expedition weiter: Der von Fans mit Spannung erwartete Sequel-Movie knüpft direkt an die Handlung der 1. Staffel der erfolgreichen Anime-Serie an.
Made in Abyss läuft exklusiv am 29. September 2020 in ausgewählten Kinos.
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- Geschrieben von: Johannes Blum -
Operette bewegt sich permanent (das legitimiert und speist ihren Zungenschlag) in wechselseitigem Austausch von herrschender Moral und „Leitkultur“ einerseits und ihrer anarchischen Lächerlichmachung andererseits. Der theatralische Witz ist nahezu immer – auch in feudalen Zeiten – der Witz über oder gegen das Bürgertum. Das gegenseitige Verständnis zwischen Louis XIV. und Molière, der in sonnenköniglichem Auftrag Stücke wie Der eingebildete Kranke oder Tartuffe schrieb, ist nur zu erklären mit der gemeinsamen Verachtung der Verhaltensweisen, Moralvorstellungen und Bigotterien des aufstrebenden Bürgertums – betrieben aus entgegengesetzten politischen Richtungen.
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- Geschrieben von: Nike Hübner -
„Inspiration Hamburg – Biennale angewandter Kunst der AdK und GEDOK“ im Museum für Hamburgische Geschichte.
Mit „Inspiration Hamburg“ zeigt das Museum für Hamburgische Geschichte die erste Biennale angewandter Kunst in der Hansestadt – eine opulente Schau erlesener Dinge und ein Neuanfang in jeder Hinsicht.
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- Geschrieben von: Stefan Diebitz -
Eine ästhetisch reizvolle Installation mit hundert blauen Blumen, „gepflanzt“ von Janine Turan, kann man sich in diesen Tagen im Lübecker St. Annen-Museum anschauen.
Es ist der „Puppenhof“ des St. Annen-Museums, in dem Janine Turan ihre blauen Holzblumen – es sollen Vergissmeinnichtblüten sein – an Metallständern aufgestellt hat, versehen mit den Wünschen, den ihr „Mitmenschen“ aufgeschrieben haben. In jedem einzelnen Fall handelt es sich um Wünsche, die sich während der Corona-Pandemie nicht erfüllen ließen oder lassen: „Livemusik“ kann man auf einer Blume lesen, auf einer anderen „Sommer“, „Geschichten“, „Geborgenheit“, „Liebe“ oder „Zuverlässigkeit“. Es gab eine „Vorabinstallation“, die sich „Koffer voller Sehnsüchte“ nannte – das war eine Gelegenheit, die Wünsche des Publikums zu erfahren.
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- Geschrieben von: Stefan Diebitz -
Mit Arbeiten des in Syrien geborenen Manaf Halbouni – aber eine seiner Muttersprachen ist Deutsch – präsentiert die Kunsthalle St. Annen in diesem Herbst eine durch und durch politische Ausstellung.
Manaf Halbouni (*1984) wurde bekannt dank dreier senkrecht stehender Busse in Dresden und Berlin, die an den Krieg in seiner Heimat erinnern sollten, aber er hat kein Interesse daran, auf diese Aktion reduziert zu werden, in seinen Worten „der Typ mit den Bussen zu sein“. Und wirklich demonstriert er in dieser Ausstellung zunächst mit seinen eigenen Arbeiten, aber auch mit Bildern, die er im Magazin der Kunsthalle fand und mit seinen Installationen und Bildern kombinierte, eine bemerkenswerte Vielseitigkeit.