Kultur Blog
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- Geschrieben von: Anna Grillet -

Mit zehn Nominierungen avanciert Sam Mendes’ Kriegsepos „1917” zum Favoriten der Oscar-Verleihung. Selten priesen die Feuilletonisten ein Werk so einhellig wie diesen surrealen bildgewaltigen Wettlauf zweier junger britischer Soldaten gegen die Zeit. Es gilt die Kameraden zu retten, den eigenen Bruder. Der Film soll berühren, erschüttern. Er gleitet dahin durch Schützengräben und Niemandsland, durch Schrecken, Tod und Tränen, als wäre er in einer einzigen Einstellung gedreht fast ohne Schnitt.
Vielleicht verkörpert „1917” jene trotzige Sehnsucht des Menschen nach Unschuld in einer tief verunsicherten Welt voller Gewalt, doch ist der künstlerische Machtanspruch des Regisseurs verstörend, ja beunruhigend. Der Wahnsinn eines Krieges, der für die nächsten hundert Jahre den Verlauf unserer Geschichte beeinflusste, wird reduziert auf Stunden der Illusion und des Gehorsams.
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- Geschrieben von: Isabelle Hofmann -

Überall – nur nicht im Gesicht. Für einen „anständigen Tätowierer“ ein ungeschriebenes Gesetz. Christian Warlich (1891-1964) war mehr als nur anständig – er war der „König der Tätowierer“.
Eine Kultfigur in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, die zu Hamburg gehörte wie Michel und Fischmarkt. In der opulenten Schau „Tattoo-Legenden – Christian Warlich auf St. Pauli“ breitet das Museum für Hamburgische Geschichte nun das Schaffen des Körperkünstlers aus, den die internationale Tattoo-Szene bis heute als Vorbild verehrt.
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- Geschrieben von: Marion Hinz -

Die Gewinnerin des Debütpreises des Buddenbrookhauses und des Lions Clubs Lübeck-Hanse für 2019 steht fest: Dana von Suffrin erhielt den mit 2.000 Euro dotieren Preis für ihren ersten Roman „Otto“.
Die promovierte Historikerin und Komparatistin nahm den Preis, der alle zwei Jahre vergeben wird, im Audienzsaal des Lübecker Rathauses entgegen.
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- Geschrieben von: Claus Friede -

Woraus besteht die Musik unserer Zeit, was macht sie aus? Und überhaupt: Ist es die, die wir hören, ist es die, die komponiert wird oder die, die zeitgenössisch ist, im Hier und Jetzt wohnt? (Wobei auch das Zeitgenössische zu definieren wäre).
Wie es bereits im Festivalnamen angelegt ist, handelt es sich um „Aspekte“ von Musik unserer Zeit – um Blickwinkel und Betrachtungsweisen, die auch ein Daneben, ein Gegenüber, eine Alternative kennen. Aspekte leben nicht von der Ausschließlichkeit, sondern von ihrem fragmentarischen Charakter – sie stehen in einer Reihung mit anderen. Und sie sind nur dann objektiv, wenn die Alternative mitgedacht wird.
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- Geschrieben von: Frederike Krüger - Pascal Dusapin -

Pascal Dusapin, 1955 in Nancy geboren, ist einer der wichtigsten Impulsgeber der Gegenwartsmusik.
Im Gespräch zum 5. Philharmonischen Konzert des Philharmonisches Staatsorchesters Hamburg in der Elbphilharmonie gewährt er Einblicke in den Entstehungsprozess der Uraufführung von "Waves" und spricht dabei über Mathematik, Findungprobleme eines jeden Komponisten und seine Freude auf den Großen Saal in der Elbphilharmonie…
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- Geschrieben von: Isabelle Hofmann -

„Fotografie ist wie schreiben für mich“, sagt Paolo Pellegrin. „Es ist eine Stimme.“
Diese „Stimme“ ist extrem berührend, mitunter fast unerträglich. Mehr als 200 größtenteils unveröffentlichter Fotografien aus 20 Jahren hat der vielfach ausgezeichnete Magnum-Fotograf in den Deichtorhallen in Szene gesetzt.
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- Geschrieben von: Stefan Diebitz -

Zu den eindrucksvollsten Erlebnissen bei einem Besuch der Universitätsbibliothek von Uppsala gehört der „Codex Argenteus“, die mit silberfarbener Tinte auf purpurgefärbtes Pergament geschriebene Bibelübersetzung des Bischofs Wulfila aus dem 4. Jahrhundert.
Eine Bibel in Gotisch – das war die Grundlage, auf der Germanistikstudenten diese frühe germanische Sprache lernen mussten, in der man das „Vaterunser“ noch ganz gut wiedererkennen kann: »atta unsar þu ïn himinam«.
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- Geschrieben von: Isabelle Hofmann -

Zum zweiten Mal zeigt die Hamburger Kunsthalle Meisterwerke aus dem dänischen Museum Ordrupgaard. Erst im Frühjahr war „Im Licht des Nordens“ zu Gast. Nun sind es Gemälde französischer Meister, deren Ausstellungs-Titel „Impressionismus“ zwar publikumswirksam sein mag, jedoch viel zu kurz greift.
Mit rund 60 Werken von 23 Künstler*innen wird hier ein ganzes Jahrhundert überblickt, vom Klassizismus bis zum Fauvismus und einem aufregend schönen Gauguin-Raum, dessen starkfarbigen, flächenhaften Bilder einen singulären Platz in der Kunstgeschichte beanspruchen.
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- Geschrieben von: Stefan Diebitz -

11 Künstlerinnen und Künstler – 11 Betriebe: Künstler und Betriebe der Region Lübeck zusammenzubringen, ist das Vorhaben der „KunstBetriebe“, das in diesem November zum dritten Mal stattfindet. Von Anfang an war es ein Projekt der Bildhauerin Bettina Thierig, die vor zehn Jahren erstmals die Industrie- und Handelskammer ansprach und auch in diesem Jahr als Kuratorin tätig war.
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- Geschrieben von: Anna Grillet -

Der US-amerikanische Regisseur Robert Eggers inszeniert seinen Film „Der Leuchtturm” ästhetisch virtuos als expressionistische finstere Horror-Mär zwischen brodelndem Hass und tosendem Meer in der Tradition von Herman Melville und alter Seefahrermythen.
Das animalisch klaustrophobische Schwarz-Weiß-Epos spielt gegen Ende des 19. Jahrhunderts auf einer winzigen felsigen Insel vor Maine. Es ist ein Psychogramm der Unterjochung und Rebellion, die Begegnung zweier Männer, die sich unerbittlich bekämpfen werden, verfolgt von den Dämonen ihrer Vergangenheit. Das Grauen, kreiert mit verblüffend historischer Akkuratesse, fühlt sich trotz aller Ironie erschreckend real an, fast körperlich spürbar,- eine Herausforderung für den Zuschauer.