Kultur Blog
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- Geschrieben von: Isabelle Hofmann -

Hamburgs Unternehmen können sich der Öffentlichkeit als Kunstförderer vorstellen, die Öffentlichkeit hat die einmalige Chance, Sammlungen kennenzulernen, zu denen sie normalerweise keinen Zutritt hat – und Nachwuchskünstler*innen erhalten ihre erste Ausstellungsmöglichkeit.
Das ist schon mehr als die klassische Win-win-Situation. Das ist Win-win-win! Was Wunder, dass die „add art“ mittlerweile zum Kulturherbst gehört, wie der graue Himmel über der Hansestadt.
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- Geschrieben von: Claus Friede -

Seit Ende der 1990er Jahre inszeniert die in Hamburg lebende Künstlerin Katrin Bethge mit Licht – Innen- und Außenräume.
Seit dem Wochenende und noch bis zum 1. Advent ist eine umfangreiche Installation von ihr in der historischen Ev. Kirche St. Nicolai in Eckernförde zu sehen. Gut 100 Besucher wandelten zur Eröffnung durch den Kirchenraum, der, wie auf Gemälden der Flämischen Barockzeit, frei von Bänken und Gestühl geräumt wurde.
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- Geschrieben von: Anna Grillet -

Vorbei der fiebrige Glamour und die trügerische Romantisierung von „Goodfellas”, Verbrechen ist in „The Irishman” ein eher eintönig sorgenvolles Metier, selbstzerstörerisch, düster und einsam. Das dreieinhalbstündige elegische Mafia-Epos schildert die Zeit nach dem 2. Weltkrieg und ihre Protagonisten. Der Zuschauer taumelt fast orientierungslos zwischen den Jahrzehnten hin und her. Organisierte Kriminalität, Politik und Gewerkschaften paktieren in den USA miteinander.
Während Regisseur Martin Scorsese den Mythos des Genres ästhetisch virtuos seziert, stellt er alles, auch sich selbst in Frage. An seiner Seite wie so oft seit „Mean Streets” (1971) Schauspieler Robert De Niro. Dieser Film ist als Erlebnis von atemberaubender Intensität. Er fühlt sich an wie ein Abschied, man versucht sich zu wehren auch gegen die Tränen. Mit aller Macht. Vergeblich.
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- Geschrieben von: Isabelle Hofmann -

Ein ungewöhnlich schönes Ambiente, ganz erstaunliche Stimmen und ein Spaßfaktor, wie er in der klassischen Musik wohl einmalig ist: Der „Halloween“-Sängerkrieg im Opernloft Hamburg war so vergnüglich, dass die Zuschauer eine geschlagene Stunde an Zugaben einforderten.
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- Geschrieben von: Isabelle Hofmann -

Es war die Zeit, in der die Malerei totgesagt war. Jeder, der sich zur Avantgarde zählte, suchte den Ausstieg aus dem Bild. Jeder? Nein. Vier junge Maler dachten Anfang der 60er Jahre gar nicht daran, den Pinsel aus der Hand zu legen – und machten die deutsche Malerei weltberühmt: Baselitz, Richter, Polke, Kiefer.
Mit diesen vier ‚Großkopferten‘ feiern die Hamburger Deichtorhallen nun ihr 30jähriges Jubiläum: „Die jungen Jahre der Alten Meister“.
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- Geschrieben von: Isabelle Hofmann -

Mia Farrow, Ben Kingsley, Anthony Hopkins – Oliver Mark hat sie alle vor der Kamera gehabt. Jetzt stellt der international renommierte Fotograf mit Sibylle Springer und Sonja Ofen – die eine Malerin, die andere Konzeptkünstlerin – in der Hamburger Gallery Lazarus aus. Eine Entdeckung!
Panta rhei – für Michael Schipper, Kunstliebhaber, passionierter Fotograf und Sponsor des "Haus der Photographie" – nicht nur eine philosophische Formel, sondern tägliche Praxis. Was Wunder, dass der erfolgreiche Werber, Chef und Inhaber der Agentur 'Schipper Company', seine erste Ausstellung in der Wexstraße 42 nach dem berühmten Lehrsatz des Heraklit benannt hat. „Alles fließt“ spiegelt nicht nur Schippers Neugier auf unbekanntes Terrain, die schon dazu führte, dass der Agentur-Chef seit sieben Jahren als Mitveranstalter der „add art – Unternehmen in Hamburg zeigen und fördern Kunst“ Nachwuchskünstlern in seiner Agentur eine Bühne bietet.
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- Geschrieben von: Hans-Juergen Fink -

Das Bühnenbild zeigt Zerfall. Stéphane Laimé sorgt dafür, dass einem zuerst Venedig in den Sinn kommt anstelle von Sevilla. Zugemauerte Fenster geben alten Palazzi, von denen der Putz blättert, die triste Anmutung hoffnungslosen Zerfalls und fehlender Perspektiven.
„Don Giovanni“ ist der Abgesang für eine Gesellschaftsordnung, die keine zehn Jahre nach der Prager Uraufführung von „Der bestrafte Wüstling oder Don Giovanni“ in ganz Europa heftig von den Stürmen der französischen Revolution durchgeschüttelt werden wird. In ihrem Verlauf werden der französische König und seine aus Österreich stammende Königin enthauptet, Staaten ausradiert, Besitz- und Machtverhältnisse auf den Kopf gestellt, um am Ende – dem Adel entwunden – dem Bürgertum dienlich zu sein.
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- Geschrieben von: Christel Busch -

Das Verborgene Museum in Berlin Charlottenburg zeigt bis zum 8. März 2020 rund sechzig Schwarz-Weiß-Fotografien der Wiener Industriefotografin Marianne Strobl (1865-1917).
Die zwischen 1894 und 1917 entstandenen Bilder sind faszinierende Zeitdokumente. Sie belegen die rasante Aufbruchstimmung und den urbanen Wandel der Stadt Wien von der kleinstädtischen Metropole der Habsburger Monarchie zur Residenzhauptstadt eines Kaiserreiches.
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- Geschrieben von: Marion Hinz -

Auch wer diese Wiederaufnahme bereits erlebt hat: die drei Kurzopern von Ernst Křenek an der Frankfurter Oper sind einen erneuten Besuch wert. Das Regiekonzept von David Hermann funktioniert im Zusammenspiel mit dem Bühnenbild von Jo Schramm perfekt, bietet szenischen Genuss pur.
Das Frankfurter Opern- und Museumsorchester brilliert unter der Leitung von Lothar Zagrosek, lässt Křeneks Musik farbig und kontrastreich erklingen. Die Frankfurter Produktion, in der Regisseur David Hermann mit einer inhaltlichen Verknüpfung der Werke einen Bogen vom Aufstieg und Fall eines Diktators spannt, wurde bei den International Opera Awards 2018 als Wiederentdeckung des Jahres ausgezeichnet. Das liegt mit Sicherheit auch an Lothar Zagrosek, der bereits mehrere Opern des Komponisten einstudierte und alle Sinfonien Křeneks auf Platte aufgenommen hat.
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- Geschrieben von: Marion Hinz -

Schade: Roy Andersson persönlich kommt nicht. Aber: Sein gerade in Venedig mit dem Regiepreis ausgezeichneter Film „Über die Unendlichkeit“ ist dabei, wenn sich in Lübeck der Vorhang hebt bei den Nordischen Filmtagen 2019 für die 196 Filme, die in insgesamt 283 Vorstellungen vom 29. Oktober bis zum 3. November wunderbare Einblicke in das aktuelle Filmschaffen der skandinavischen und baltischen Länder bieten.