Kultur Blog
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- Geschrieben von: Hans-Juergen Fink -

Ein heißes Programm, zu dessen Präsentation Elbphilharmonie-Chef Christoph Lieben-Seutter und ein angesichts der Zielgeraden sichtlich erleichterter Bürgermeister Olaf Scholz ins kalte Parkhaus des Prestige-Neubaus am Kaiserkai gekommen waren. Nach sieben Jahren des Warmlaufens wurde enthüllt, worauf sich Hamburger und Hamburg-Musik-Touristen in der ersten Saison mit dem neuen Konzerthaus am Hafen freuen dürfen. Es sind über 300 Konzerte, die Bandbreite ist kaum übersehbar und ungeheuer vielfältig – und sie markieren kaum weniger als, wie es ein Kollege punktgenau formulierte, einen Quantensprung im Hamburger Musikangebot.
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- Geschrieben von: Isabelle Hofmann -

Fünf Mal am Abend des 16. Juni 2015 kämpften Sanitäter in der leeren Messehalle 3 um das Leben schwer verletzter Unfallopfer. Fünf Mal vergebens. Einem Mann quollen bereits die Gedärme aus dem Bauch, ein junges Mädchen starrte noch entsetzt auf sein abgetrenntes Bein, ehe es verblutete.
Hätten sich diese grausamen Szenen nicht zum Auftakt der Art Basel abgespielt, man hätte sie für real gehalten. Doch zum Glück war es „nur“ ein Schauspiel des italienischen Star-Regisseurs Romeo Castellucci (56). Wo Castellucci auftaucht, ist der Skandal nicht weit. In den Hamburger Deichtorhallen wird er im April Bachs „Matthäuspassion“ aufführen – als spektakulärer Auftakt des 2. Internationalen Musikfestes.
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- Geschrieben von: Anna Grillet -

Erschütternd und trotzdem unaufdringlich, ein fesselnder, auf seine Art unberechenbarer Film über den zweifelhaften Sinn der Wahrheit. Nüchtern, fast dokumentarisch schildert der dänische Regisseur Tobias Lindholm in „A War” das Entstehen einer tödlichen Entscheidung.
Seine Redlichkeit wird dem Protagonisten zum Verhängnis und aus dem Kriegsdrama ein Gerichtsthriller. Trotz Urteil, die zentrale Frage nach Schuld oder Sühne bleibt offen.
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- Geschrieben von: Christel Busch -
Ein Fußboden aus Holz. An den Seiten rote Kulissenwände. Ein blauer Hintergrund. Zwei gesichtslose Gliederpuppen vor Holzgerüsten. Die männliche Figur mit breiter Brust steht fest auf ihren Beinen. Die Frau hebt anmutig den linken Fuß und schmiegt sich an den Partner. Ihre eiförmigen Gesichter berühren einander zärtlich: „Hektor und Andromache" heißt das 1917 entstandene Gemälde des italienischen Malers Giorgio de Chirico. Es ist eine Szene des Abschieds.
Das Bild gehört zu den Frühwerken de Chiricos aus seiner Schaffensperiode von 1915 bis 1918. Die Stuttgarter Ausstellung „Magie der Moderne" präsentiert Gemälde, Zeichnungen und Druckgrafiken des Italieners, der als „Erfinder" der Metaphysischen Malerei, der pittura metafisica gilt. Seine pittura metafisica inspiriert Künstler der europäischen Avantgarde, des Dadaismus, Surrealismus und der Neuen Sachlichkeit. Die Schau in der Staatsgalerie Stuttgart zeigt rund zwanzig Werke de Chiricos im Dialog mit René Magritte, Salvador Dalí, Max Ernst, Man Ray, George Grosz und anderen Künstlern.
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- Geschrieben von: Claus Friede -

Es ist eine Ausstellung die unter die Haut geht, insbesondere die Werke der aus Guatemala stammenden Künstlerin Regina José Galindo. Ihr Kollege, der Italiener Arcangelo Sassolino, zeigt in den sachlichen Räumen des Frankfurter Kunstvereins eine Auswahl seiner Arbeiten, die ihren gegenüber abstrakter wirken, aber nicht minder ihre Wirkung entwickeln.
In der Ausstellung geht es um Macht, Gewalt, Kraft und gesellschaftliche Fragilität, um Grenzerfahrungen und Belastung, dicht an der Zerstörung und um ein Gefühl des Ausgeliefert-Seins und der Angst.
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- Geschrieben von: Dirk Meyhöfer -

Am 31. März 2016 ist Zaha Hadid an einem Herzinfarkt in Miami gestorben. 65 Jahre ist sie nur geworden, aber in dieser Zeit hat sie vermutlich drei Leben verpackt und dabei die zeitgenössische Architektur revolutioniert. Ihre Bauten haben so gar nichts mit dem Haus vom Nikolaus zu schaffen, sondern sind schräg, verrückt, zackig, schwebend: einfach nicht von dieser Welt.
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- Geschrieben von: Hans-Juergen Fink -

Ein grausamer Ehrenmord an seiner schönen Ehefrau und ihrem Liebhaber – hat er dafür gesorgt, dass Musik und Leben des neapolitanischen Renaissance-Fürsten Don Carlo Gesualdo, Principe di Venosa, nicht vergessen wurden? Werner Herzog, der exzentrische Geschichten wie „Fitzcarraldo“ oder „Aguirre oder Der Zorn Gottes“ mit hochexpressiver Sensibilität auf die Leinwand brachte, hat das Lebensdrama des adligen Radikal-Komponisten zu einer ungewöhnlichen TV-Dokumentation verarbeitet, die jetzt auf BluRay vorliegt und auch nach gut 20 Jahren noch Maßstäbe setzt. Ein behutsamer, ein grandioser Balanceakt zwischen Tatort-Besichtigung und Musik-Historie.
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- Geschrieben von: Isabelle Hofmann -

Das kann doch nicht wahr sein! Das ist doch nicht möglich! Für alle, die Roger Cicero kannten und seine Musik liebten, ist sein plötzlicher Tod wie ein Schlag ins Gesicht. Unfassbar und hundsgemein.
Es hat mal wieder einen der Besten getroffen - einen der besten Jazz-Interpreten unserer Zeit. Sein Charme, sein Witz und seine Liebenswürdigkeit werden uns immer in Erinnerung bleiben. Und, natürlich, seine begnadete Musikalität: Er war es, der dem deutschen Swing neuen Auftrieb gab – mit humorvoll-banalen „Männersachen“, die vor allem Frauen begeisterte. Gründonnerstag starb der Wahl-Hamburger, dessen Markenzeichen Hut oder Schiebermütze waren, an einem Hirnschlag.
Roger Cicero wurde nur 45 Jahre alt.
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- Geschrieben von: Anna Grillet -

Ihre Chronik einer Amour Fou inszeniert die französische Regisseurin Maïwenn als mitreißenden rauschhaften Taumel der Gegensätze und Leidenschaften. „Mein Ein, mein Alles”, das sind große Gefühle in Nahaufnahme: spontan, verstörend, schonungslos, doch für Momente immer wieder voll irrwitzigem Zauber.
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- Geschrieben von: Christel Busch -

Das Ernst Barlach Museum Wedel präsentiert den spanischen Künstler Jorge Rando, einen bedeutenden Vertreter des Neoexpressionismus in Spanien. Das Haus zeigt Blumen- und Landschaftsbilder, Darstellungen der Prostitution und der Passion, der Leidensgeschichte Christi. Themen, die den Künstler seit Jahren beschäftigen. Die farbintensiven, ausdrucksstarken Arbeiten spiegeln seine eigene bildkünstlerische Realität wider: „Die Kunst zu malen ist für mich die Kunst zu lieben. Ohne die Liebe können keine erhabenen Gefühle existieren, die es sind, die am Ende das Meisterwerk formen, von dem jeder Künstler träumt."